Das Ausstellungsjahr 2013 in Museum, Predigergalerie und Ott-​Pauserscher Fabrik

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Das Ausstellungsjahr 2012 ist für Museum und Galerie im Prediger sowie das Silberwarenmuseum Ott-​Pausersche Fabrik mit einer beachtlichen Besucherresonanz zu Ende gegangen. 2013 dürfte mit einem attraktiven Ausstellungsangebot auf der selben Linie liegen.

Samstag, 02. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
151 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (joh). Etwas über 33000 Besuche verzeichneten die drei städtischen Ausstellungshäuser — und damit gut 8700 (35,9 Prozent ) mehr als im Jahr zuvor. Im Einzelnen zählte das Museum mit Dauer– und Sonderausstellungen 10 920 Besuche (plus 23,6 Prozent), die Galerie 16 956 (plus 69 Prozent) und die Ott-​Pausersche Fabrik 5 158 (minus 5,1 Prozent). Neben der Sonderausstellung „1162. Die Staufer und Schwäbisch Gmünd“, die das 850-​Jahr-​Stadtjubiläum begleitet und 6 211 Gäste für Gmünds staufische Geschichte begeistert hat, leisteten die Medienausstellung „Moving Types. Lettern in Bewegung“ (5 711 Besuche) und die Werkschau „60 Jahre Land Baden-​Württemberg — 60 Kunstwerke für Baden-​Württemberg“ zum 60-​jährigen Landesjubiläum (5 154 Besuche) den gewichtigsten Beitrag zu diesem ausgezeichneten Gesamterfolg. „Die Ergebnisse spiegeln, auch wenn reine Besuchszahlen Erfolg alleine nicht bemessen können und dürfen, die Lebendigkeit und den Zuspruch, den die drei Häuser in der Öffentlichkeit genießen“, bemerken Museumsleiterin Dr. Monika Boosen und Joachim Haller bei der Präsentation des Rückblicks auf das Jahr 2012.
Was bringt das Ausstellungsjahr 2013? Madonnen und Neues aus der Sammlung, Facetten gegenwärtiger Bildhauerkunst und die aktuelle Szene der international tätigen Silberschmiede und Metallgestalter: all das beleuchten die Ausstellungen, die 2013 zu sehen sind. Während im Museum noch bis 1. April Friedrich Hechelmann als „Meister des Lichts“ zu bewundern ist, laufen schon intensiv die Vorbereitungen für die große Sommerausstellung, die vom 3. Mai bis 13. Oktober ein zentrales Motiv der abendländischen Kunst beleuchtet — die Darstellung Mariens. Überschrieben mit „Madonna — Unsere Liebe Frau“ vermitteln Marienbildnisse aus sieben Jahrhunderten den Variantenreichtum und die Entwicklungen in der bildlichen Darstellung der Muttergottes. Die Schau zeigt erstmals den gesamten Sammlungsbestand des Gmünder Museums zu diesem Thema, ergänzt durch wichtige Leihgaben aus musealem, kirchlichem und privatem Besitz.
Schon in das Jahr 2014 weist die Ausstellung „Florestan pinxit“, die ab 29. November den Maler Giovanni Ferro-​Luzzi vorstellt. Seit 2002 bereichert eine Schenkung von 80 Gemälden des italienischen Künstlers den Sammlungsbestand des Gmünder Museums; als Neuentdeckung wird dieser Werkekomplex nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt (bis 9. März 2014).
In der Galerie bildet die Werkschau „Franz Bernhard. Form ist alles“ den Auftakt in das Ausstellungsjahr 2013: Vom 15. Februar bis 20. Mai sind aus dem Morat-​Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg Skulpturen und Reliefs sowie ausgewählte Zeichnungen des renommierten Bildhauers zu sehen.
Danach bestimmen vom 14. Juni bis 1. September Plastiken des Düsseldorfer Künstlers Martin Schwenk (geb. 1960) die Szenerie. Schwenk, der Professor für Bildhauerei an der Kunsthochschule Mainz ist, interessiert vor allem, was sich aus dem eigengesetzlichen Bauplan der Natur für den gleichermaßen eigengesetzlichen künstlerischen Gestaltungsprozess für allgemein gültig erklären lässt. Unter dem sinnlichen Titel „Affentellerschraubenblockbaumbuster“ entführen die „künstlichen Züchtungen“, die Schwenk vornehmlich aus Polyester, Acrylglas, Gießharz und PU-​Schaum fertigt, in eine anmutige wie bizarre Naturwelt.
Ebenfalls im Spannungsfeld zwischen Natur und Kunst bewegen sich die Arbeiten von Manuela Tirler (geb. 1977). Die schon mehrfach ausgezeichnete Bildhauerin schafft aus Stahl oder Eisendraht Raumobjekte, –formen und –linien, die über Wände und durch Räume wandern, als würden sie wachsen, wie Äste, Gestrüpp, Weinreben — oder auch Unkraut (engl.: weed), wie vom 20. September bis 17. November in der Ausstellung „Weed Control I“ zu sehen ist.
Zu einer spannenden Begegnung zwischen einstigem Handwerk und zeitgenössischer Silberschmiedekunst kommt es schließlich im Silberwarenmuseum Ott-​Pausersche Fabrik: vom 15. September bis 10. November wirft die 17. Silbertriennale einen Blick auf die aktuelle Szene der international tätigen Silberschmiede und Metallgestalter.

Informationen im Internet unter www​.museum​-galerie​-fab​rik​.de. Auf Wunsch erhalten Interessierte das Jahresprogramm und regelmäßige Informationen zu den Ausstellungen auch zugeschickt.