Schulsozialarbeiter jetzt auch an der Schiller-​Realschule und an der Adalbert-​Stifter-​Realschule

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

An den Werkrealschulen in Schwäbisch Gmünd hat sie sich bewährt, nun soll die Schulsozialarbeit auch an den Realschulen Einzug halten. Den Anfang machen die Schiller-​Realschule und die Adalbert-​Stifter-​Realschule. Gestern wurden die neuenSchulsozialarbeiterinnen vorgestellt.

Samstag, 02. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). „Die Schulsozialarbeit ist von den Schulen nicht mehr wegzudenken“, so Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, der gestern darauf aufmerksam machte, wie groß deren Wert auch an den Realschulen ist; auch mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Charaktere, die hier zusammentreffen. Bläse sprach von einer großen Herausforderung und nannte den Vorteil, dass die Schulsozialarbeiter die Schüler über einen längeren Zeitraum begleiten können.
Das Canisius-​Haus, unter dessen Trägerschaft die Schulsozialarbeit in Gmünd stattfindet, beschrieb er als bewährten Partner. Zugleich sprach Bläse von einem guten Konzept beider Schulen und sagte: „Wir machen die Schulsozialarbeit, weil wir inhaltlich überzeugt sind.“
Die Zusammenarbeit mit dem Canisius-​Haus besteht bereits seit 2000. Derzeit betreue man zehn Schulen in Gmünd, Gschwend, Mutlangen und Leinzell, so Detlev Wiesinger, Einrichtungsleiter des Canisius-​Hauses. Die Schulsozialarbeit folge der gesellschaftlichen Entwicklung, so Wiesinger. „Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, wie gut es war, auch die Realschulen mit ins Boot zu nehmen.“ Zudem müsse sich die Schulsozialarbeit auf die Schulen vor Ort einstellen.
„Jede Schulart wird solche kompetenten Begleiter brauchen“, zeigte sich auch Klaus Offenhäuser, Rektor an der Schiller-​Realschule, von dem Konzept überzeugt. Vor rund sechs Jahren wurde an seiner Schule zum ersten Mal über die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit diskutiert. Doch mit der Begründung, dass dies in der Außenwirkung eventuell als Makel gesehen werden könnte, wurde die Überlegung schnell verworfen. Vor rund drei Jahren wurde abermals darüber nachgedacht und schließlich ein Konzept entworfen. Dieses wurde ebenso wie jenes von der Adalbert-​Stifter-​Realschule vom Gmünder Gemeinderat genehmigt.
Seit dem 1. Januar ist nun die Sozialpädagogin Juliane Zoller mit einem Stellenumfang von 100 Prozent an der Schiller-​Realschule mit 375 Schülern tätig. Und bereits in den ersten vier Wochen sah sich Zoller mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, stand mit Eltern ebenso in Kontakt wie mit dem Jugendamt. In nächster Zeit möchte Zoller einen Schülertreff ins Leben rufen. Eine besondere Herausforderung bei der Arbeit ist sicherlich der hohe Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund an der Schiller-​Realschule. Von einer spannenden und abwechslungsreichen Arbeit spricht auch Sozialarbeiterin Kathrin Rodi, die seit 1. Januar mit einem Stellenumfang von 50 Prozent an der Adalbert-​Stifter-​Realschule tätig ist. Auch sie möchte einen Schülertreff einrichten, allerdings muss zunächst geklärt werden, wie dieser mobil gestaltet werden kann; Räumlichkeiten stehen hierfür nicht zur Verfügung. Rodi ist speziell für die Klassen 5 bis 7 verantwortlich. Das Augenmerk liegt im präventiven Bereich, wie Adelheid Singer-​Luschka erklärt. Die Rektorin bewertet es als Vorteil, dass die Schulsozialarbeiter als unabhängige Personen in Gespräche eingreifen können und ist unendlich dankbar für die Unterstützung. Zugleich hofft sie, dass die Schulsozialarbeiterstelle an ihrer Schule auf 100 Prozent aufgestockt wird; derzeit besuchen 620 Schüler die Adalbert-​Stifter-​Realschule. Auch die Nachhaltigkeit ist der Rektorin wichtig. Dafür und auch für die Kontinuität könne die Schulsozialarbeit sorgen, zeigt sich die Rektorin überzeugt.
Detlev Wiesinger bewertet auch die Verbindung zwischen den einzelnen Projekten als wesentlichen Faktor für die Nachhaltigkeit. „Schulsozialarbeit nicht als Makel, sondern als Profil sehen“, gab Bürgermeister Bläse die Marschrichtung für die Zukunft vor.