Kirchplatz auf dem Rehnenhof soll wieder autofrei werden — Rege Beteiligung an Bürgerfragestunde

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Den Begriff „Bürgerfragestunde“ durfte man gestern im Bezirksbeirat sogar wörtlich nehmen. Das neu eingeführte Angebot, dass man in der Sitzung seine Anliegen vortragen kann, nutzen viele Bürger sehr rege. Danach wurde über den Kirchplatz beraten.

Samstag, 20. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Von Gerold Bauer
SCHWÄBISCH GMÜND. Ein Bürger aus dem Neubaugebiet Wetzgau-​West beschwerte sich darüber, dass ihm die Stadt direkt vor seine Terrasse relativ große Kastanienbäume gesetzt habe, obwohl laut Plan dort kleine Bäume hätten gesetzt werden sollen. Obwohl diese Änderung der Stadt damals schon bekannt gewesen sei, habe ihn darüber nicht informiert, als er sein Grundstück gekauft habe. Das zuständige Fachamt habe ihm mitgeteilt, dass man diese Kastanien zwar wieder entfernen könne, dies aber nur dann tue, wenn der Anlieger die Kosten von 2500 Euro selbst bezahle. Bezirksbeiratsvorsitzender Johannes Weiß sagte dazu, dass er das Problem kenne und selbst schon bei der Stadt nachgefragt habe. Er habe dort die gleiche Antwort bekommen wie der Bürger — verbunden mit der Aussage, die Baumpflanzung sei rechtlich korrekt.
Ein anderer Bürger monierte, dass in der Straße „Am Schönblick“ an der Einmündung des Emil-​Rudolph-​Wegs im Kurvenbereich verkehrsgefährdend geparkt werde. Er habe auch Schwierigkeiten, mit seinem geschäftlich genutzten Kleintransporter und Anhänger aus der Einfahrt heraus zu rangieren. Dem Bürger wurde von Johannes Weiß in Aussicht gestellt, dass dies im Rahmen der nächsten Verkehrsschau ein Thema sein werde.
Auch auf den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt bezogen sich Wortmeldungen von Bürgern. Zum Beispiel sei die Fahrbahnverengung im Bereich der Mehrzweckhalle sehr scharfkantig ausgeführt und sollte durch farbliche Markierungen besser kenntlich gemacht werden (ebenfalls ein Thema für eine Verkehrsschau). Auch das Kurvenschneiden in der Deinbacher Straße, wo es keinen Mittelstrich auf dem Asphalt gibt, sowie massive Probleme von Anwohnern bei der Ausfahrt aus ihren Grundstücken aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wurde bemängelt. Dazu blieb Johannes Weiß nichts anderes übrig, als die Bürger zu vertrösten, dass bald der Tunnel fertig sei. Dann gelte es, die „Nordumgehung“ durch geeignete Maßnahmen für den überörtlichen Verkehr so unattraktiv zu machen, dass sie nicht mehr so stark befahren wird.
Der Kirchplatz, so kam in mehreren Wortmeldungen zum Ausdruck, hatte ursprünglich durch hölzerne Blumenkübel ein etwas anderes Gesicht. Jene seien im Laufe der Zeit aber kaputt gegangen und nicht wieder ersetzt worden. Seither sei es möglich, den eigentlich autofreien Teil des Kirchplatzes als Parkplatz zu nutzen — mit der Folge, dass dieser oft zugeparkt sei, während es unweit freie ausgewiesene Parkplätze gebe. Mit deutlicher Mehrheit votierte das Gremium dafür, dem Kirchplatz seinen ursprünglichen Charakter zurück zu geben. Für größerer schulische oder kirchliche Veranstaltungen sei es möglich, ihn per Ausnahmegenehmigung als Parkfläche zu öffnen. Der wilden Parkerei an Wochenmarkttagen solle durch Kontrollen und Strafzettel Einhalt geboten werden. Entlang der Ladenzeile am Kirchplatz sollen Poller künftig einen Fußgängerbereich abgrenzen.