Fliegt wieder eine „Schwäbisch Gmünd“?

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Dieser Tage hätte es seinen 25. Geburtstag gefeiert, doch im vergangenen Oktober wurde es aus dem Verkehr gezogen und abgewrackt: Das auf den Namen „Schwäbisch Gmünd“ getaufte Lufthansa-​Flugzeug. Ob es ein neues mit dieser Bezeichnung geben wird,entscheidet sich demnächst.

Montag, 22. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
95 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Die Nachricht der Rems-​Zeitung, dass es den Flieger nicht mehr gibt, löste damals auch im Gmünder Rathaus Aktivität aus. Oberbürgermeister Richard Arnold verfasste einen Brief an den Chefpilot und „Leiter Operations Frankfurt“, Werner Knorr. Darin bedankte er sich für die langen Jahre, in denen die Boeing 737 – 300 den Namen der Stadt durch ganz Europa getragen hat.
Mit dem Beifügen des RZ-​Berichts wolle er dokumentieren, dass Bürgerschaft und Öffentlichkeit in Gmünd das Patenflugzeug stets wohlwollend begleitet hatten. „Wir würden uns besonders in unserem Jubiläumsjahr sehr freuen, wenn die schöne Tradition fortgeführt würde und in Bälde ein neues flugzeug wieder den Namen unserer schönen Stadt tragen würde“, schreibt der OB.
Eine Antwort wurde dem Oberbürgermeister bislang freilich nicht zuteil; auch nicht nach einer freundlichen Erinnerung Ende Februar. Darin verweist Richard Arnold auf die Landesgartenschau 2014. In deren Vorfeld wäre es besonders schön, wenn wieder ein Lufthansa-​Flugzeug den Namen Schwäbisch Gmünd trüge.
Zumal, aber das schreibt der OB natürlich nicht, die gleiche „Umwidmung“ im Falle von Aalen bereits geklappt hatte. Der Flieger dieses Namens, ebenfalls eine Boeing 737, war schon vor der „Schwäbisch Gmünd“ ausgemustert worden. Inzwischen ist ein Airbus 319 auf den Namen „Aalen“ getauft worden. Laut Lufthansa-​Homepage gibt es aktuell drei Flugzeuge dieses Typs, die noch keinen Namen erhalten haben.
Also hat die Rems-​Zeitung bei der Pressestelle des Unternehmens nachgefragt – und eine prinzipiell gute Nachricht erhalten: Eine einmal geschlossene Patenschaft bleibt in jedem Fall bestehen. Allerdings könne aufgrund der aktuellen Umstrukturierung noch nicht gesagt werden, wann es mit einer neuen „Schwäbisch Gmünd“ so weit sei.
Bei dieser Umstrukturierung verlagert das Unternehmen nämlich alle innerdeutschen und innereuropäischen Flüge der Lufthansa außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München auf ihre Tochtergesellschaft „Germanwings“ – einschließlich der dafür notwendigen Flugzeuge. Im Gegensatz zur „Mutter“ gibt es aber bei Germanwings nicht die Tradition, Flieger nach Patenstädten zu benennen. Aber genau darüber, so die Pressestelle, würden aktuell Gespräche geführt.
Mit Sicherheit wäre es der Lufthansa unangenehm, Städten mitteilen zu müssen, dass die Patenschaft durch den Übergang des Flugzeugs auf Germanwings geendet sei.