Elfter Gmünder Pferdetag ein voller Erfolg

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Dicht gedrängt verfolgten gestern Hunderte von Besuchern am 11. Gmünder Pferdetag und bei der 59. Pferdeprämierung die Präsentation von rund 80 vorgestellten Pferde und Ponys auf dem Oberen Marktplatz.

Sonntag, 07. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
163 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
SCHWÄBISCH GMÜND. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Stadt, dem Landratsamt, Geschäftsbereich Landwirtschaft und dem Pferdezuchtverein Schwäbischer Wald. In zentimeterhohem, weichem Sand trabten Warmblut– und Kaltblutstuten durch den Ring, zeigten die Deutschen Reitponys ihr Temperament und entzückten die Isländer, Shetland und Mini Shetland Ponys ebenso wie die hübschen Haflinger.
In zwei Ringe war der Platz aufgeteilt worden, dort richteten unter Leitung von Dr. Hans Börner vom Landratsamt, die Preisrichter Claudia Sirzisko und Marion Kissinger, sowie Jakob Schmid und Dr. Michael Pettrich die vorgestellten Pferde. Dabei wurde sowohl das Exterieur, die Gliedmaßen, der Gang, die Haltung, als auch das Interieur, der Charakter und das Wesen der Tiere beurteilt. Trotz des kühlen Windes nahmen die Zuschauerreihen immer mehr zu und die Besucher verfolgten die Führungen durch den Ring und die ausdrucksstarke Fachsprache der Experten. Von einer Stute, „deren Bewegung durch den Körper schwingt, von viel Raumgriff im Schritt oder von einem starken Fundament war die Rede“. Einer Stute wurde bescheinigt, dass sie gut durch den Winter gekommen sei und dementsprechend einen barocken Typ vertrete. Die Kinder freuten sich über die Ponys und schlossen ein erst vier Wochen alte Shetlandpony in ihr Herz, das schon einen klangvollen Namen hat; Valerie vom Krainbachhof, andere heißen Sternchen oder beispielsweise Schneewittchen, das mit seiner überwiegend weißen Farbe und dem runden Fleck am Hinterteil aussieht als ob es sich in Farbe gesetzt hätte.
Schöne Isländerpferde kamen ausschließlich aus der Zucht von Marianne Späh aus Lorch. Deutsche Reitponys wurden von Jugendlichen geführt, die zum Teil ihre Mühe hatten mit den temperamentvollen Tieren. „Führen üben“, riefen ihnen die Preisrichter zu.
Einen schönen Trab zeigte die Apfelschimmelstute Aska von Franz Mück und auch Hermann Maier führte im raschen Trab seine Stute Scarlett durch den Ring bevor es zur Siegerehrung ging. Die Preisrichter waren dabei sehr zufrieden „Es sind Tiere, auf die die Züchter stolz sein können und die wir auch zur Zucht empfehlen würden“, war ihr Resümee. Gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Dr. Joachim Bläse und Dr. Christof Morawitz, Vorsitzender des Handels– und Gewerbevereins gab das Preisgericht die Sieger bekannt, welche die Siegerpokale der Stadt erhielten, für die beste Warmblutstute, die beste Kaltblutstute und die beste Stute der Kleinpferde. Umrahmt wurde die Preisverleihung von der Bläsergruppe des Reit– und Fahrvereins Schw. Gmünd.
Im Anschluss moderierte Dr. Hagen Nowottny fachkundig und interessant durch ein Schauprogramm, das Pferdesport in allen Facetten zeigte. Ob es die spanische Reiterei, Doma Vaquera war, die zu spanischen Gitarrenklängen gezeigt wurde, oder die kleine Lara Köngeter, die auf ihrem Shetty Rudi zeigte, wie mit dem Reiten begonnen wird, immer wieder gab es kräftigen Beifall. Kein Durchkommen gab es auf dem Marktplatz als der Reit– und Fahrverein seine Dressur– und Formationskür zeigte oder Fritz Grieser seinen Hengst zu Walzerklängen am langen Zügel hielt. Von der Staufer-​Saga her kannten die Zuschauer schon die edlen Staufer-​Saga-​Ritter, sie wurden ebenso gern gesehen wie Ailleen Häberle aus Gmünd, die ausgezeichnete Westernreiterin, deren Vorführung so edel, leicht und mühelos wirkte und vergessen ließ, dass dieses Zusammenspiel von Reiterin und Pferd eine unglaubliche Disziplin auf beiden Seiten voraussetzt. Ob Pferdefußball oder Wikinger ohne Sattel und Zaumzeug auf Isländer Ponys, der Reitparcours war stets umringt. Auch eine Springquadrille und die Quadrille der Großen und Kleinen mit einem Abschlussrennen wurde mit Applaus und Begeisterung verfolgt.
Dass hinter all diesen Vorführungen eine logistische Meisterleistung steht, hob Dr. Bläse hervor, der sich bei allen Pferdebesitzern, den Mitarbeitern des Bauhofs und auch des Ordnungsamtes herzlich bedankte. Die Besucher lud er ein sich die Stadt anzusehen, eine Stadt im Wandel, die derzeit dabei sei, „sich fein zu machen“. Auch Dr. Morawitz lud die Besucher ein die Geschäfte der Stadt zu besuchen, in über einhundert Ladengeschäften und in vielen Ständen auf dem Markt– und Johannesplatz gab es gestern dazu Gelegenheit.