Holz und Leben gestalten: Holzbildhauer Joerg Schulze und Gotteszell-​Gefangene gestalten Emerland-​Spielplatz

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Was ist ein Spielplatz, der kaum benutzt werden kann? Nachbar Christian Franz jedenfalls fand’s wenig erbaulich und ermöglichte dem Straßdorfer Kindergarten Emerland einen Spielplatz, der nun Dank Joerg Schulze und acht Frauen aus Gotteszell etwas ganz Besonderes ist.

Dienstag, 30. Juli 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
74 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Bildhauer Schulze formt und gestaltet mit seinen Friendly Monsters-​Projekten weit mehr als nur Holz. Wenn er an Universitäten über Gewaltprävention sprechen soll und über soziale Arbeit, wenn er mit Langzeitarbeitslosen ebenso erfolgreich arbeitet wie in so genannten Brennpunktvierteln, dann kommt das nicht von ungefähr. Er bringt den Leuten etwas bei. Ganz gleich ob alt oder – vor allem – jung, ob schnell oder langsam, ob sie ihn auf Anhieb verstehen oder ob sie psychisch oder physisch schwer zu tragen haben. Er traut ihnen etwas zu, bestärkt und ermutigt sie und freut sich dann mit ihnen, wenn sie Dinge erschaffen. Große zumeist, und leuchtend bunte aus dem Material, das Schulzes ureigenes Element ist – Holz. „Es heißt Friendly Monsters und nicht Friendly Mickers“ ist einer der Schnoddersprüche, mit der er die schiere Größe dieser Arbeiten erklärt.
Jüngstes Projekt war das Emerland. Die Spielgeräte waren so marode, dass es dem Jungvolk einfach keinen Spaß mehr machte, sich dort aufzuhalten. Was da trübe herumstand, wurde also abgebaut, und Leiterin Andrea Michael, die Schulzes Skulpturen auf dem Ziegerhof bewundert hatte, überlegte, dass seine Arbeiten richtig gut zum Kindergarten passen würden. Direkt in der Nachbarschaft, also in den großen, zeitweise ungenutzten Hallen, konnte Schulze einiges unterbringen, und das Umfeld seines „Lagers“ zu gestalten, war wohl zusätzlicher Anreiz. Nach Rücksprache unter anderem mit Thilo Störzer, der in der Stadtverwaltung den Bereich Frühe Bildung und kommunale Betreuungsangebote leitetet, konnte der Bildhauer also seine Vorschläge und Entwürfe vorstellen, die dann auch angenommen wurden.
Ein bestehendes „Vogelnest“ und eine Edelstahl-​Rutsche, beides praktisch „un