Nachwuchs aus Spanien bald in Gmünd

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Jugendarbeitslosigkeit in den kriselnden EU-​Ländern ist nach wie vor sehr groß und im Ausland zu arbeiten, gleicht für viele junge Menschen aus diesen Ländern einem Traum und einer Chance zugleich. Eine Chance, die auch mithilfe der Firma ZFLS in Erfüllung gehen könnte.

Donnerstag, 12. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
91 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Im Rahmen des Pilotprojektes „M+E Duale Ausbildung in Baden-​Württemberg“ des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall soll Jugendlichen aus Spanien die Möglichkeit geboten werden, in Baden-​Württemberg eine Ausbildung zu absolvieren.
Erich Rathgeb, der Ausbildungsleiter bei ZFLS, war durch ein Schreiben auf das Programm aufmerksam geworden. Derzeit findet durch Kontaktpersonen die Akquise vor Ort in Spanien statt und bereits im Oktober und November soll ein ein– bis zweiwöchiges Schnupperpraktikum stattfinden. Insgesamt werden im Rahmen des Pilotprojektes 20 Jugendliche nach Baden-​Württemberg kommen; ZFLS hat sich für maximal fünf Azubis beworben. Mindestens zwei Jugendliche werden bei der Gmünder Firma die Möglichkeit erhalten, eine Ausbildung als Industrimechaniker zu absolvieren. Zum einen, so Rathgeb im Gespräch mit der Rems-​Zeitung, wolle man sich solidarisch zeigen mit den Jugendlichen aus Spanien, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei über 50 Prozent liegt. Andererseits wird bei ZFLS auch ein Blick auf den Rückgang der Bewerbungen für den Ausbildungsberuf des Industriemechanikers geworfen. „Die mit den super Noten studieren“, beschreibt Erich Rathgeb den aktuellen Trend.
Die sicherlich größte Hürde – die fehlenden Sprachkenntnisse der meisten Azubi-​Anwärter aus Spanien – soll mit einem intensiven Sprachunterricht bewältigt werden. Nach dem Kurzpraktikum findet von Januar bis Juni 2014 ein Orientierungspraktikum statt; anschließend werden die Verantwortlichen bei ZFLS eine Endauswahl treffen und sich für zwei bis fünf Azubis entscheiden. Los geht’s dann ab September 2014 – dreieinhalb Jahre wird die Ausbildung zum Industriemechaniker dauern; bei guter Leistung kann um ein halbes Jahr verkürzt werden.
Dass die Bewerber mindestens 18 Jahre alt sind, ist eine der Bedingungen. Dass es sich einige zum Ziel setzen, auch nach der Ausbildung in Deutschland zu bleiben und hier zu arbeiten, sieht Rathgeb gerne. „Es ist in unserem Interesse, dass sie bleiben.“
Neben berufsbegleitenden Sprachkursen gibt es auch Zuschüsse bei den Reise– und Umzugskosten – unterstützt wird dies durch das Projekt „Job of my life“ von der Bundesagentur für Arbeit.
Bei ZFLS ist angedacht, dass eventuell spanische Kollegen den Jugendlichen den Einstieg erleichtern.