Noch kein „Stauende“ in Sicht

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

„Alles so gut wie möglich überstehen, bis der Tunnel offen ist“ – diese für ihn oberste Prämisse formulierte gestern Bürgermeister Dr. Joachim Bläse. Zusammen mit Tiefbauamtsleiter Jupp Jünger und Gerd Hägele vom Ordnungsamt berichtete er abermals über die derzeitige Verkehrssituation in der Stadt.

Samstag, 07. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
222 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Eigens hierfür war ja, wie bereits berichtet, die Fachgruppe „Verkehr“ gegründet worden. Bläse lobte die gute Dezernatsübergreifende Arbeit und zeigte sich dankbar, dass auch das Baubetriebsamt, die Stadtwerke und bis 2014 die Landesgartenschau GmbH eng zusammenarbeiten.
Mit dem Ende der Sommerferien sollte gestern nun erstmals Bilanz gezogen werden. Zunächst wurde auf das Ende einiger Baustellen in der Stadt verwiesen. So befinden sich laut Bläse die Arbeiten in der Uferstraße in den Endzügen; bereits abgeschlossen sind die Asphaltierungsarbeiten an der B 29 im Gmünder Osten. Eine weitere gute Botschaft: auch der B 29-​Abschnitt im Gmünder Westen wird nächste Woche fertiggestellt. „Dann sind zwei Hauptzugänge wieder frei“, so Bürgermeister Bläse.
Sichtlich erleichtert zeigt man sich bei der Fachgruppe „Verkehr“ auch, dass das Einkaufszentrum in der Ledergasse nun fertiggestellt ist; zweimal mussten die Zufahrten gesperrt werden. „Kompliment, dass die Absprachen geklappt haben“, so Jupp Jünger. Ohne größere Sperrungen konnten die Arbeiten in der Königsturmstraße vonstatten gehen. Auch weiterhin soll hier – wie bisher – punktuell gearbeitet werden und Sperrungen vermieden werden. Aufgeatmet werden kann nun auch mit Blick auf die Ortsdurchfahrt in Weiler, die nun wieder für den Verkehr freigegeben ist. Begonnen wurde mit den Arbeiten beim Kreisverkehr Wetzgau West. Die Behelfsumfahrung ist fertiggestellt und soll ab Montag in Betrieb gehen.
Doch während an mancher Stelle aufgeatmet werden kann, werden bald andernorts Straßensanierungsarbeiten in Angriff genommen. So im Pfeifergässle, das ab kommende Woche nur von oben her befahrbar sein wird.
Belagsarbeiten wird’s auch im B 29-​Bereich zwischen der Pfitzerkreuzung und der Einmündung Fischergasse geben. Hier müssen auf der Südseite punktuell Schächte instandgesetzt werden. Problem seien die Spurrillen, beschrieb Jünger die Dringlichkeit. Im Winter könnten demnach auf mehreren Metern rasch Schlaglöcher entstehen. Begonnen werden soll mit dieser viertägigen Maßnahme, die mit einer einseitigen Sperrung einhergeht, sobald die Karl-​Olga-​Brücke wieder befahrbar sein wird.
Wie bereits berichtet, werden die Arbeiten an der Karl-​Olga-​Brücke länger andauern. Bläse nannte als Termin den 23. September. Die Arbeiten in Richtung Parlerstraße werden auch weiterhin zeitgleich durchgeführt. Jene Arbeiten im Bereich der Kreuzung – diese sollten sich der Sanierung der Karl-​Olga-​Brücke anschließen – wurden gestrichen. Zumindest der Plan, die Arbeiten auf einmal vorzunehmen. „Wir werden das in kleineren Schritten versuchen“, so Jünger. „Wir wissen, wie sensibel die Achse ist.“ Eine erneute Sperrung in diesem Bereich möchte man in diesem Ausmaße den Verkehrsteilnehmern nicht zumuten.
„Wir ringen um jede Lösung und wägen ab“, gab auch Bürgermeister Bläse deutlich zu verstehen, wie schwierig es ist, die Interessen aller Verkehrsteilnehmer unter einen Hut zu bekommen.
Als größte Herausforderung nannte Bläse die Sanierung des Fahrbahnbelags in der Lorcher Straße, beginnend beim Kreisverkehr am Zentralen Omnibusbahnhof bis hin zum neuen Kreisel in Richtung Westen. Am 18. September soll im Gmünder Gemeinderat der Vergabevorschlag eingebracht werden. Nicht nur einen neuen Fahrbahnbelag und einen neuen Gehweg wird es hier geben – auch die Baumallee soll im selben Zeitraum entstehen.
Zweieinhalb Monate werden die Arbeiten in Anspruch nehmen. „Zu einem Zeitpunkt, wo der Tunnel noch nicht fertig ist“, ist sich Bläse der großen Einschränkungen bewusst. Und: „Wir haben geschoben, geschoben, geschoben.“ Das Vorhaben weiter hinauszuschieben, scheint unmöglich. Geplant ist derzeit, dass dieser Abschnitt einseitig befahrbar sein wird. Zudem, so Bläse, sei man am überlegen, zusätzlich die Nepperbergstraße und auch die Hauffstraße zu nutzen. So soll dem Gemeinderat am 18. September auch ein Umleitungssystem präsentiert werden. Voraussichtlich ab Mitte Oktober sollen die Arbeiten dann durchgeführt werden.
In Sachen Tunnel gab’s gestern nichts Neues zu vermelden. „Wir gehen davon aus, dass wir ihn im November eröffnen“, so Bläse. „Wir haben derzeit keine Anhaltspunkte, dass es anders sein wird.“
Eine weitere Straßenbaumaßnahme findet im Bereich der Otto-​Tiefenbacher-​Straße statt, beginnend in der Richard-​Bullinger-​Straße. Die Maßnahme wird nicht nur von der Witterung, sondern auch von den finanziellen Möglichkeiten abhängig sein; bis zu 140 000 Euro stehen zur Verfügung. Am 21. Oktober wird man mit den zweiwöchigen Kanalarbeiten beginnen; ab November wird dann die Straßensanierung folgen. Ein einseitiges Befahren wird auch in diesem Bereich möglich sein.
Eine weitere Baustelle wird’s nach Ende der Arbeiten in der Uferstraße in der Katharinenstraße geben. Auch wenn es nur lokale Stellen sind, die hier nach Aussage von Jupp Jünger saniert werden müssen, hat man sich für eine Flächensanierung und gegen eine „Flickenstraße“ entschieden. Die Einschränkungen werden verhältnismäßig gering sein; die Arbeiten eine Woche andauern. Hier wird lediglich der Anliegerverkehr frei sein.
Zeitnah saniert werden soll auch die Herlikofer Straße/​Graf-​von-​Soden-​Straße. Drei Schächte seien hier gebrochen, so Jupp Jünger, der im Zusammenhang mit der Dringlichkeit auch auf den Schwerlastverkehr verweist. Auch nachts wird man hier einmal zugange sein; einseitiges Befahren wird möglich sein.
Auch die Bargauer Ortsdurchfahrt soll an verschiedenen Stellen saniert werden; die Schäden sind groß, zudem gibt es viele Beschwerden seitens der Bürger. Ins Auge gefasst hat man die Herbstferien Ende Oktober. Da diese jedoch nicht ausreichen, wird bereits eine Woche zuvor mit den Arbeiten begonnen. Auch hier wird die Straße halbseitig befahrbar sein.
Bei all den Arbeiten, die sich teils bis November hinausziehen, hoffen die Verantwortlichen vor allem auf eines: einen milden Winter.

Die Rems-​Zeitung wird – wie bisher – regelmäßig über die jeweils aktuellen Baustellen und Sperrungen informieren.