Bürgerinformation zum geplanten „Bürger– und Familienpark Wetzgau“ mit teils scharfen Tönen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Stadtverwaltung und Gartenschau GmbH hatten am Samstag zu einer Bürgerinfoveranstaltung in das noch geschlossene Gartenschaugelände bei Wetzgau eingeladen. Es ging um die umstrittene Planung eines Freizeit– und Familienparks, wobei das Stadtoberhaupt nun die Gewichtung auf den Begriff Bürgerpark legte.

Sonntag, 16. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Rund 250 Bürger waren zu der Veranstaltung gekommen. Zunächst erinnerte Oberbürgermeister Richard Arnold an den Riesenerfolg der Gartenschau mit ihren zwei Millionen Besuchern. Den Schwung des Besucherinteresses und des bürgerschaftlich-​ehrenamtlichen Miteinanders wolle er nun mitnehmen, um bei Wetzgau einen „Bürger– und Familienpark“ zu gestalten. Es wäre, so betonte er, viel zu schade, würde man all die vielen geschaffenen Einrichtungen und Werte im Himmelsgarten nun sich selbst und damit möglicherweise dem Verfall preisgeben.Nacheinander kamen die Geschäftsführer der Gartenschau und vor allem die Sprecher, Vorsitzenden und Chefs der 15 Partner (Vereine, Skypark, Friedensschule usw.) zu Wort, die schon während der Gartenschau den Himmelsgarten bespielten und auch zukünftig Verantwortung bei der Weiterführung und Gestaltung des Bürger– und Landschaftsparks tragen wollen. Sie erhielten viel Beifall. Oberbürgermeister erntete aber auch scharfe Zwischen– und Buhrufe, weil er — obwohl er von einer aufgebrachten Bürgerin sogar fast körperlich bedrängt wurde — sich strikt weigerte, auch besorgten Anwohner und Kritikern des Projekts das Mikrofon zu überlassen. Als er auf Unmutsäußerungen mit den Worten reagierte, „dia da henda schwätzet doch bloß, aber wir lasset jetzt aber dia reda, die wirklich was schaffat“ verschärfte sich der Ton. Demonstrativ verließen viele Wetzgauer und Wustenrieter die Veranstaltung und verzichteten auf angebotene individuelle Rundgänge, bei denen OB Arnold, wie er sagte, auch den Kritikern „noch jeden einzelnen Maushaufa“ erklären wollte. In seinen Ausführungen trat er Befürchtungen entgegen, dass der Schießtalfestplatz mit seinen großen Openair-​Konzerten auf ein Festivalgelände in den Bürgerpark nach Wetzgau verlagert werden könnte. Er beruhigte die Bevölkerung aus Wustenriet und Wetzgau dahingehend, dass — so wörtlich — „im Jahr nur an drei Wochenende größere Veranstaltungen für örtliche Vereine vorgesehen sind“. Der Hintergrund auch: Während der Gartenschau gab es gerade bei Großveranstaltungen unschöne Begleiterscheinungen. Verkehrs– und Parkplatzprobleme will die Verwaltung in Griff bekommen. Die Zahl von zunächst geplanten 200 Parkplätzen direkt am Landschaftspark wurde bereits auf 250 erhöht. und Ein ausführlicher Bericht zu der Versammlung folgt am Montag in der Rems-​Zeitung.