Zentrale Gmünder Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die zentrale Gmünder Gedenkfeier zum Volkstrauertag fand gestern in Bargau statt. Dazu begrüßte Ortsvorsteher Franz Rieg in der Jakobuskirche Vertreter von vielen Verbänden, der Bundeswehr, der Reservistenkameradschaft sowie der Feuerwehr und OB Richard Arnold, der die Gedenkrede hielt.

Sonntag, 16. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
106 Sekunden Lesedauer

Ortsvorsteher Franz Rieg wies auf die Bedeutung des Gedenktages hin. Zur musikalischen Gestaltung trugen der Musikverein Bargau unter Leitung von Bruno Kottmann und der Liederkranz Bargau unter Elvira Hauk bei. Zwei Jugendliche, Dominik Mühlbacher und Patrick Wanner, trugen ihre Gedanken über den Volkstrauertag vor, bevor der Oberbürgermeister die Gedenkrede hielt:
2014 sei ein besonderes Gedenkjahr. Ein freudiges Jubiläum habe man vor wenigen Tagen feiern können: Nach 25 Jahren sei die Mauer gefallen und habe den Weg zur Wiedervereinigung frei gemacht. Aber auch der großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts habe man gedenken müssen. In Schwäbisch Gmünd habe man diesem Gedenkjahr auf vielfältige Weise Rechnung getragen, so auch auf der Landesgartenschau u.a. mit dem Friedenspfahl, auf dem der Friedenswunsch in den Sprachen der Schwäbisch Gmünder Partnerstädte geschrieben stehe, und in der Stadt mit den „Gmünder Verstrickungen“ am Kriegerdenkmal und mit zahlreichen Veranstaltungen. Dabei hätten unterschiedliche Gruppen und Verbände mitgewirkt, so dass eine einzigartige Friedenszusammenarbeit, die es so noch nicht in Schwäbisch Gmünd gegeben habe, gelungen sei.
An Tagen wie dem Volkstrauertag gedenke man der Kriegstoten und der Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen und auch derer, die Widerstand gegen das Regime geleistet hätten und für ihre Überzeugung gestorben seien sowie der Opfer von Flucht und Vertreibung.
Dieses Gedenken sei wichtig. Es mache bewusst, wie uns die Geschichte geprägt habe. Es sei auch eine Mahnung für den Frieden in der Welt und die damit verbundenen Herausforderungen. Der Oberbürgermeister ging auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen ein, durch die es bewusst werde, wie wichtig das Eintreten für den Frieden sei. Dies auch angesichts der Flüchtlinge, die zu uns kommen. Dies seien Auswirkungen der zunehmenden Kriege und Konflikte.
Angesichts all dessen sollte der Volkstrauertag auch dazu anregen, darüber nachzudenken, ob „wir uns für Frieden und Gewaltlosigkeit ausreichend einsetzen würden“. Der OB: „Erst wenn wir erkennen, dass Frieden und Gewaltverzicht nicht irgendwann irgendein beliebiges Handeln, irgendeine beliebige Art von Politik bedeuten, sondern dass damit hier und heute jeder und jede von uns gemeint ist, wird sich die Welt dauerhaft verändern.“ Daran zu arbeiten, sei unsere Aufgabe, und über unsere Rolle und unsere Verantwortung für den Frieden gelte es, immer wieder neu nachzudenken.
Nach der Gedenkrede begaben sich die Teilnehmer zum Ehrenmal auf dem Friedhof, wo der Oberbürgermeister und Ortsvorsteher unter den Klängen des Musikvereins zum Gedenken einen Kranz niederlegten.