Verabschiedungsfeier für Mariette Arndt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Nach 44-​jähriger Lehrertätigkeit und nach zwölfjährigem Wirken am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung wurde Direktorin Mariette Arndt gestern Nachmittag in den Ruhestand verabschiedet.

Donnerstag, 27. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Über zwei Stunden dauerte die Verabschiedung im Prediger und dass die Veranstaltung, die von musikalischen Beiträgen umrahmt wurde, trotz allem nicht zu lang geriet, lag vor allem daran, dass mit jeder Minute zu spüren war, wie gerne sich Redner und Gäste Zeit nahmen. Sich Zeit zu nehmen für andere – das war nämlich etwas, was sich auch Mariette Arndt während ihres Wirkens am Staatlichen Seminar früh zu eigen gemacht hatte.
„Ihre Türe war immer offen für unsere Anliegen, Sorgen und Nöte, auch wenn der Schreibtisch noch so voll war“, so Seminarschulrätin Birgit Wiedenmann, die das positive Lern– und Arbeitsklima hervorhob und es als Basis für erfolgreiches Arbeiten nannte. Sich zu kümmern sei ganz oben auf der Rangliste gestanden. Wiedenmann bezeichnete Arndt als engagierte und innovative Chefin mit einer positiven Grundeinstellung, einer zupackenden Art und einem Optimismus, der so manche Täler hat überwinden lassen.
Claudia Rugart, Leiterin der Abteilung Schule und Bildung am Regierungspräsidium Stuttgart, lobte Arndt ebenfalls als eine Frau, die stets die Menschen im Blick habe, die gleichermaßen fördere und fordere und auf die man sich verlassen könne. Korrektheit und Durchhaltevermögen seien Tugenden, die Arndt mit Menschlichkeit vorgelebt habe. Bürgermeister Dr. Joachim Bläse dankte für zwölf tolle und innovative Jahre in Gmünd und dafür, dass Arndt oft über den Tellerrand hinausgeblickt habe. Wie so oft brachte er auch gestern wieder deutlich zum Ausdruck, was bei all den Diskussionen im Bereich der Schulen stets im Vordergrund stehen muss: die Kinder. Man profitiere, so sagte er, von Arndts Engagement und Innovation. Und dass die Stadt gerne auch weiterhin davon profitiert, zeigte sich bei Bläses Werben für’s Ehrenamt. „Sie sind jederzeit herzlich willkommen“, sagte er schmunzelnd an die scheidende Rektorin gerichtet.
Worte des Lobes gab es auch von Karl Kurz, dem Finanz– und Schuldezernenten des Ostalbkreises. Er bezeichnete das Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Gmünd als einen starken Knoten in der Bildungslandschaft und als eine Einrichtung, die sich den Herausforderungen immer angenommen habe. Arndt beschrieb er als kritische, konstruktive und sehr geschätzte Partnerin, die stets Verantwortung getragen habe.
Kräuter statt Blumen gab’s von Dr. Harry Jungbauer, dem evangelischen Schuldekan, und Ulrike Engel, der katholischen Schuldekanin. Von der anstehenden Landesgartenschau spannten sie einen Bogen zum Staatlichen Seminar und lobten ihre Direktorin als eine Frau, unter deren Regie viel gegossen und gepflegt sowie viel zum Wachsen und Blühen gebracht wurde. Und: „Ihre Arbeit hat viele Früchte getragen.“
Christoph Straub, der als Vertreter der Seminare sprach, hob Arndts große Sachlichkeit und die stetige Suche nach konstruktiven Lösungen hervor und erinnerte sich gerne auch daran zurück, dass nach einem Arbeitstag auch stets Platz da war für die kollegiale Geselligkeit. „Für mich sind Sie ein Vorbild an Menschlichkeit, Kollegialität und Integrität“, so Straub an Arndt gerichtet. Der geschäftsführende Schulleiter Klaus Dengler zeigte sich fasziniert davon, wie sich die Direktorin stets Zeit für jeden einzelnen Anwärter nahm und sagte: „Sie waren nicht die unnahbare Schulleiterin. Sie waren präsent.“ Etwas, was auch Miriam Heger und Sarah Wilken bestätigten. Sie sprachen als Vertreterinnen des LA-​Kurses 33 und nannten Arndt eine Gesprächspartnerin auf Augenhöhe; „wir fühlten uns immer aufgehoben und ernstgenommen“. „Die Fußstapfen, die sie hinterlassen werden, werden groß sein“, meinten sie und hoffen, dass sich vor allem ein Sprichwort bewahrheitet: „Man sieht sich immer zweimal im Leben.“ Arndt zeigte sich gerührt ob des großen Lobes und wollte erst dann mit ihren Abschiedsworten beginnen, als das gesamte Seminar-​Team mit ihr auf der Bühne stand. Sie brachte dann deutlich zum Ausdruck, wie groß deren Anteil am Erfolg ist und dankte allen für die vielen schönen Begegnungen, die von hoher Intensität, Unterstützung und großer Hilfsbereitschaft geprägt gewesen seien. Arndt: „Die Arbeit mit den Menschen am Seminar hat mich beglückt und mir jeden Tag gezeigt, welch wertvolles Geschenk ich habe.“