Helle Köpfe an der Klösterleschule

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Rund um die Klösterleschule herrschte aufgeregtes Treiben von Kindern und Lehrkräften. Und doch war es anders als an einem normalen Schultag Samstag-​Unterricht für Kinder? Doch weit gefehlt. Das waren die Teilnehmerkinder der Wochenendakademie „Helle Köpfe“ mit ihren Referenten.

Montag, 14. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
135 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Neugierig wollte ein älteres Ehepaar wissen: „Was macht ihr denn am Wochenende in der Schule. Wollt ihr nicht lieber spielen oder draußen herumrennen?“ Noch erstaunter war besagtes Ehepaar, als die Antwort wie aus der Pistole geschossen kam. „Nein, wir machen hier so tolle Sachen, die es sonst in der Schule nicht gibt!“
Pfiffige Grundschulkinder aus allen Gmünder Schulen, haben sich zur Wochenendakademie „Helle Köpfe“ getroffen. Die „Hellen Köpfe“ organisieren zweimal im Jahr eine Begabtenakademie für Grundschulkinder mit besonderen Stärken, die förderungswürdig sind.
Im Erdgeschoss waren Kinder als Künstler am Werk. Zuerst holten sich die Kursteilnehmer Inspirationen bei einer Ausstellung im Prediger. Echte Blumen brachten den Schaffensprozess ins Rollen. Und dann wurde an zehn Kinderstaffeleien gemalt. Eine unbeschreibliche Blütenpracht zauberten die jungen Malkünstler aufs Papier. Kinder aus anderen Kursen blieben anerkennend vor der Ausstellung der Bilder stehen und fragten: „Wow, das habt ihr gemacht?“
Im Raum daneben wurde zum Thema Strom geforscht, denn es sollte eine Stadt mit Beleuchtung gebaut werden. Dabei war an erster Stelle die Stromerzeugung wichtig. Die Stromforscher hantierten mit kleinen Stromerzeugern, wie Solarzellen und Miniwindrad. Erneuerbare Energien standen bei den zukünftigen Tüftlern hoch im Kurs.
Die Kinder der Werkstatt der Sinne gingen der spannenden Frage nach „was ist wirklich wirklich“ und untersuchten optische Täuschungen. Mit bunten Kreiseln brachten sie Schwung ins Zimmer.
Ein Stockwerk höher waren Jungregisseure, Drehbuchautoren und Kamerateams am Werk. Sie alle waren Teilnehmer des Kurses Trickfilme selbstgemacht.
Mit stolzgeschwellter Brust präsentierten die Teams am Ende des Kurses ihren selbstgedrehten Trickfilm.
Und noch eine Treppe höher wurden Pflanzen erforscht. Dazu färbten die kleinen Biologen, Staudensellerie und weiße Rosen mit blauer Tinte ein. Unglaublich was dann passiert. Die Erkenntnis, dass die blaue Farbe durch „Wasserleitungen“ in der Pflanze fließt, wurde noch durch einen Blick ins Mikroskop bestärkt.
Ein paar Zimmer weiter nahmen junge Techniker Brückenkonstruktionen unter die Lupe. Sie erforschten zunächst, wie viel Kilo Gewicht eine Papierbrücke aushält. Erstaunlich! Das sind zwei Kilo! Da war klar, eine Holzbrücke hält noch viel mehr Gewicht aus.
Nach Vorbildern konstruierten die Jungs ihre eigenen Brückenkonstruktionen. Wie im echten Leben: zuerst mit einer Bauzeichnung, einem echten Plan. Erst danach wurde gebaut.
Ganz oben im Dach saßen die Matheprofis. Sie knobelten an den Geheimnissen unserer Zahlen. Die Köpfe rauchten bei so viel Zahlen. Doch die Mathekinder konnten nicht genug davon bekommen. Sie haben den einen oder anderen Zahlentrick gelernt und schon mit Erfolg getestet.
Im Musiksaal übten sich junge Talente im Singen, Spielen, Schauspielern. Live on Stage für eine Musical-​Aufführung. In Rekordzeit studierte die kleine Gruppe den Text und die Lieder ein. Auch passende Bewegungsformen waren mit dabei. Selbst die Dekoration fürs Bühnenbild wurde von den Akteuren selbst hergestellt. Am Ende der Akademie gab es für die Eltern und die anderen Kursteilnehmer eine Musical Aufführung im Musiksaal. Der Applaus der Zuschauer und der Ruf nach einer Zugabe war mehr als ein Lob für die Jungtalente.
Danach waren zwei intensive, erfolgreiche Tage zu Ende. Der Vorhang ging zu. Die Wochenendakademie verabschiedete sich bis zum nächsten Mal. Voraussichtlich im Herbst 2014.