Anmeldezahlen: Werkrealschulen bluten aus

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Das Schulamt Göppingen legt die Anmeldezahlen zum nächsten Schuljahr für die Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen vor​.Im Zahlenvergleich mit den letzten zwei Jahren sticht eines ins Auge: der Rückgang bei den noch bestehenden Hauptschulen und bei den Werkrealschulen.

Donnerstag, 03. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Drastisch formuliert: die Werkrealschule blutet aus. Im ganzen Ostalbkreis gingen die Schülerzahlen an den Werkrealschulen binnen zweier Jahre von 539 auf 258 zurück, sie haben sich mehr als halbiert. Für Böbingen, das zusammen mit Mögglingen in der Schule am Römerkastell einen Verbund hat, liegen vier Anmeldungen vor. In den beiden Vorjahren waren es 18 und 17. Dies bedeutet dass die vier Werkrealschüler zusammen mit den Sechstklässlern eine „Kombiklasse“ bilden. In Gschwend an der Heinrich-​Prescher-​Schule mit ebenfalls vier Anmeldungen wird wohl eine Kombiklasse von der 5. bis zur 7. eingerichtet. Dort hatten sich in den beiden Vorjahren auch nur sieben bzw. vier Schüler angemeldet.
Die Schillerschule in Heubach wird jetzt als Gemeinschaftsschule geführt, hat aber (die RZ berichtete) keinen verstärkten Zulauf. Waren es im Vorjahr noch 31 Schüler, sind es 2014/​15 nur 25 Angemeldete. Der Grund: Schüler aus Böbingen, Mögglingen und Bartholomä streben nach Essingen zur Gemeinschaftsschule Parkschule, die 65 Anmeldungen aufweist (Vorjahr: 43). Bürgermeister Frederick Brütting nimmt an, dass eine neugeschaffene Busverbindung die Schülerströme zu Ungunsten Heubachs lenkt. Außerdem sei in Mögglingen zur Elterninformation nur die Parkschule eingeladen gewesen.
In Leinzell ist die Verbundschule auf dem Weg, für die Werkrealschule haben sich 18 Schüler angemeldet (vor zwei Jahren noch 33). Sie bilden eine Klasse. In Lorch melden sich sechs Hauptschüler an, in Mutlangen 16 für die Werkrealschule. In Schwäbisch Gmünd nimmt an der Rauchbeinschule die Zahl leicht ab von 22 bzw. 23 auf 19; die Friedensschule als Gemeinschaftsschule kommt auf 35 Anmeldungen. In der Uhlandschule wird bei neun Anmeldungen eine Klasse mit Duldung geführt (Vorjahre: 9 bzw. 17 Fünftklässler). Die Mozartschule in Hussenhofen, die nach Wunsch der Stadt Gemeinschaftsschule werden soll, hat 18 Anmeldungen (Vorjahre: 22 und 16). Von den eigentlich erforderlichen 40 Fünftklässlern für die Gemeinschaftsschule ist man damit noch weit entfernt. Die GWRS in Waldstetten verzeichnet 18 Anmeldungen (Vorjahre: 28 und 20)
Veränderungen zeichnen sich auch an den Realschulen ab: Heubach hat 56 Anmeldungen (in den beiden Vorjahren jeweils 78); Leinzell 59 (Vorjahre: 71 und 67), Lorch bleibt mit 71 in etwa gleich. Mutlangen hat 61 (Vorjahre: 74 und 67). In Gmünd hats die Stifter-​Realschule 81 Anmeldungen (Vorjahre: 94 und 97). Die Schiller-​Realschule in der Innenstadt erlebt einen massiven Rückgang: Dort haben sich 32 „Fünfer“ angemeldet (Vorjahre: 54 und 63). Sie wird damit zwei Fünfer-​Klassen bilden. Die Gründe sind vielfältig, welcher ausschlaggebend ist, kann man nur vermuten: die Innenstadtlage ohne Zuzug, der Zustrom ans Gymnasium oder zur privaten Franz-​von-​Assisi-​Realschule nach Waldstetten, der generelle Rückgang der Schülerzahlen.
Das Baldung-​Gymnasium hat 120 Anmeldungen – ausschließlich für G 9 –, die beiden achtjährigen Gymnasien Scheffold und Parler weisen 61 (Vorjahr: 54) und 62 Anmeldungen (Vorjahr 77) auf.
Bis zum Schuljahresbeginn ändern sich die Zahlen an den Schulen erfahrungsgemäß noch.