Hilfe für die Flutopfer in Samac

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Spendenkonten sind eingerichtet, ein erster Hilfskonvoi soll schon am Dienstag starten, am Wochenende sind Benefiz-​Veranstaltungen und der gesamte Ostalbkreis ist mobilisiert, um den Flutopfern in der Stadt Samac in Bosnien-​Herzegowina schnell und unbürokratisch zu helfen.

Mittwoch, 21. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
118 Sekunden Lesedauer

Jetzt geht es Schlag auf Schlag, nachdem Stadt– und Landkreisverwaltung über die Botschaft und auch in direkten Kontakten zum Kommandant des Krisenstabs vor Ort, Savo Minic, sowie vor allem über persönlichen Austausch zwischen Bürgern genügend Informationen gesammelt haben. Vor allem: Die Situation bei dieser schlimmsten Hochwasserkatastrophe seit Menschengedenken auf dem Balkan ist immer noch verzweifelt. Das geht auch aus einer Notruf-​Liste mit Wünschen hervor, die vom Krisenstab in Samac direkt an OB Arnold gerichtet wurde. Dringend benötigt werden in der seit 15 Jahren mit Schwäbisch Gmünd befreundeten Stadt demnach: Trinkwasser, Nahrungsmittel (vor allem auch für Kinder und Babys), Schlafsäcke, Hygieneartikel, Schmutzwasser– und Schlammpumpen, mobile Stromerzeuger, Schaufeln und ähnliches Werkzeug und Außenbordmotoren für Boote. Die gesamte Infrastruktur der Stadt ist zusammengebrochen. Viele Menschen sind von den Fluten immer noch eingeschlossen, warten auf Dächern auf Rettung und Versorgung.
Die Sitzung des Bau– und Umweltausschusses des Gemeinderats wurde am Mittwoch kurzerhand in eine Art „Task-​Force-​Besprechung“ umgewandelt, an der auch Landrat Klaus Pavel teilnahm. Ebenso dabei waren Vertreter von serbischen und bosnischen Vereinen sowie ortskundige Mitarbeiter aus den Verwaltungen. Hans-​Peter Reuter (Stadtverwaltung) war bereits vor 15 Jahren einer der Hauptorganisatoren mehrere Hilfskonvois für die damals im Bürgerkrieg zerstörte Stadt Samac. Dies ist auch die besondere Tragödie, dass nun die Menschen dort schon wieder vor dem Nichts stehen.
„Wir sind wieder gefordert“, so Landrat Klaus Pavel, der an die erfolgreiche Hilfsaktion nach den verheerenden Erdbeben in der Nordwesttürkei im Jahre 1999 erinnerte, als mit Spendengeldern aus dem Ostalbkreis und auch im Rahmen einer Hilfsaktion der Rems-​Zeitung nicht nur sofortige Nothilfe mit Nahrungsmitteln, Verbandsmaterial und Medikamenten geleistet wurde, sondern in Rekordzeit auch eine Poliklinik, eine Grundschule und ein Gemeindezentrum wieder aufgebaut werden konnten. Der Landrat schilderte, dass er auch diesmal wieder die Zusage aller Kommunen und Kirchen für diese humanitäre Mission nach einer fürchterlichen Katastrophe habe. „Bürger helfen Bürger. Das ist gelebte Europapolitik!“ gab OB Richard Arnold als Parole aus. Es sei garantiert, dass alle Spenden 1:1 bei den Bedürftigen ankomme.
Diesen Samstag werde er, Stadträte und weitere Prominente auf dem Wochenmarkt mit Sammelbüchsen präsent sei.
Der Sonntag wird von der Landesgartenschau der Fluthilfe gewidmet. Serbische und bosnische Vereine gestalten auf der großen Bühne im Himmelsgarten ein Benefiz-​Programm mit vielen Informationen. Auch dort werden Spendenbüchsen aufgestellt sein. Pro verkaufte Tageskarte kommt ein Euro der Fluthilfe für Samac zugute. Richard Arnold bittet auch um Bereitstellung von Lastwagen für Hilfskonvois, wie dies Stadtrat Bilal Dincel schon zugesagt hat. Sammelstellen für Sachspenden werden eingerichtet. „Geldspenden wären uns jedoch am liebsten“, betont Arnold.

Die Spendenkonten: Kreissparkasse Ostalb IBAN: DE17 6145 0050 1000830547 BIC: OASPDE6AXXX und Volksbank Schwäbisch Gmünd IBAN: DE56 6139 01400105200018 BIC: GENODES1VGD