Not(durft)stand am Scheuelbergstadion

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ein große Vielfalt an Themen hatte am Dienstagabend der Ortschaftsrat im Stadtteil Bargau zu beraten. Zu Beginn der Sitzung stand der Vortrag von Michael Schlichenmaier von der Stadtverwaltung zum Thema Bewerbung für die LEADER-​Kulisse.

Mittwoch, 21. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​BARGAU (hs). Hinter diesem geheimnisvollen Begriff verbirgt sich ein Förderkonzept der Europäischen Union und des Landes Bade-​Württemberg, um Randzonen sowie ländliche Gegenden wirtschaftlich, touristisch und infrastrukturell zu fördern. Nicht nur Ortschaftsrat Bern-​Rüdiger Eichele fühlte sich hernach von Zahlen, Fachbegriffen sowie von englischen und sogar französischen Wörtern und Umschreibungen regelrecht erschlagen. Unterm Strich aber, und das ist das Wesentliche: Einer Raumschaft entlang des Albtraufs und bis hinab ins Remstal bei Lorch winken Fördermittel in Höhe von satten vier Millionen Euro. Die Voraussetzung ist jedoch eine überzeugende Bewerbung vor allem mit ehrenamtlichen Ideen aus der Bürgerschaft. Und da haben Gmünd und Umgebung bekanntlich stets die Nasen vorn.
Mit Begeisterung listeten die Bargauer gestern Abend sogleich auf, was mit dem Geldsegen aus Stuttgart und Brüssel alles machbar wäre. Keinen Zweifel ließ in diesem Zusammenhang Ortsvorsteher Franz Rieg, dass im nächsten Jahr endlich die ersten Schritte für Realisierung der Ortsumfahrung realisiert werden. Demnach könne sich Bargau über LEADER-​Mittel nur freuen, um die Ortsmitte attraktiver denn je zu gestalten. Auch das Thema Bildungshaus (Scheuelbergschule) könnte in das Förderschema passen. Kurzerhand wurde Ortschaftsrat und Stadtrat Rudolf Roßmann als Freiwilliger verpflichtet, um an den anstehenden Workshops und als Kontaktmann zur Verfügung zu stehen. Keine leichte Aufgabe, so scheint es, angesichts der LEADER-​Geheimnisse. Ortsvorsteher Rieg entfuhr es spontan, dass froh sei, dass dieser Roßmann ihm so gut helfe. Der angesprochene Stadtrat warnte: „LEADER ist kein Füllhorn, das über Bargau ausgeschüttet werde, immerhin aber eine Chance.“
Bei den Haushaltsanmeldungen fürs neue Jahr rückte u. a. neben des gewünschten Planungsauftakts für Gestaltung der Dorfmitte überraschend ein eher bescheidenes Problem in den Blickpunkt. Egal ob Sportveranstaltungen, Jugendhütte-​Betrieb oder Festveranstaltungen: Im Bereich des Scheuelberg-​Stadions wissen die Bargauer und auch die vielen Besucher nicht wohin, wenn sie auf die Toilette müssen. Dramatisch wurde geschildert, wie die Büsche rundherum zum notdürftigen Ersatz werden.
Es war zu hören, dass die örtlichen Vereine zwar startbereit seien, um ein angemessene Klohäusle zu bauen, jedoch den ehrenamtlichen Kräften nicht auch noch auferlegt werden könne, tagtäglich für Sauberkeit zu sorgen. Gleichzeitig gibt es Probleme bei Hygiene und Zustand der Außentoiletten einige hundert Meter entfernt an der Fein-​Halle. Es gibt viele Nutzer. Ortsvorsteher Franz Rieg machte deutlich, dass die Reinigung von Klos nicht Gegenstand von Haushaltsanmeldungen sein könne. „Sparen, sparen, sparen“, so laute eh das Motto angesichts der Finanzsituation der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Einhellig beschloss der Ortschaftsrat Bargau gestern Abend dennoch, aufs Ganze zu gehen: Für den Haushalt 2015 wird von der Stadt erwartet, dass sie für eine ordentliche Toilettenanlage mitsamt Reinigung sorgen möge.
Weiter ging’s in der Themenvielfalt mit den „Glaubenswegen“. Franz Rieg berichtet über eine Zusammenkunft der an diesem Touristik– und Kirchenprogramm Beteiligten. Nach zehn Jahren sei eine Revitalisierung mit frischen Ideen angesagt. er rief die Kirchengemeinden und Vereine in diesem Sinne und auch zu einer besseren Kommunikation auf. Vor allem mit dem Jakobusweg habe Bargau Möglichkeiten, sich mehr denn je zu positionieren und darzustellen.