Stadtumbau der Zukunft ist Grün

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Stadtplaner und Landschafts– und Gartenbauer aus ganz Deutschland sowie Stadt– und Gemeindeverwaltungen aus Baden-​Württemberg waren gestern im Forum Schönblick zu Gast.

Donnerstag, 08. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
90 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (apr). Am Beispiel des Stadtumbaus zur Landesgartenschau 2014 holten sich die Fachleute Inspirationen und Ideen zum Urbanen Umbau mit viel Grün. Marc Calmbach vom Ministerium für den Ländlichen Raum, dort für Landesgartenschauen und Grünprojekte zuständig verdeutlichte, dass der demographische Wandel und der gesellschaftliche Wandel hin zu einer zunehmenden Urbanisierung der Lebensräume Änderungen in den Planungen und Umsetzungen eines Stadtumbaus erfordern.
„Es ist hipp, in Städten zu wohnen, die junge Bevölkerung erwartet jedoch viel städtisches Grün in den Quartieren einer Stadt.“ Untersuchungen haben auch ergeben, so Calmbach, dass Menschen die in Stadtteilen mit viel Grün wohnen, gesünder sind, als diejenigen die in Quartieren mit wenig Grün leben.
Viel Grün in urbanen Räumen bremst auch die Aufheizung sogenannter Hitzeinseln, die in städtischen Wohnquartieren entstehen. Der Ministeriumsmitarbeiter blendete kurz die Geschichte der Landesgartenschauen in Baden-​Württemberg zurück. Begonnen hat alles mit der Doppellandesschau Ulm und Neu-​Ulm 1980. Seither sind bis zur 25. Schau in Gmünd 280 Millionen Euro in grüne Freiräume investiert worden, 700 Hektar Grünflächen wurden neu gestaltet und angelegt. 30 Millionen Besucher wurden auf den Schauen gezählt, durch die Flächen, die bestehen bleiben, wird neue Lebensqualität in städtischen Bereichen geschaffen, wie am Beispiel Schwäbisch Gmünd verdeutlicht wurde.
Bürgermeister Julius Mihm hatte zuvor den Gästen den Stadtumbau in eine Retrospektive früher und jetzt in Wort und Bild verdeutlicht. Das Gesamtkonzept der LGS 2014 zeige, so Mihm, dass es eine nachhaltige Entwicklung der Stadt und der Stadträume geben müsse, allerdings sei dabei auf den „genetischen Code“ jeder Stadt zu achten, Stadtplanung im freien Raum wie früher, deren Konzepte jeder Stadt übergestülpt werden, sei gescheitert und funktioniere nicht.
Unter dem Motto „Eine Mündung in Gmünd“ zeigte Steffan Robel von A24 Landschaftsarchitektur die Planungen und Umsetzung der Wasserbereiche an Rems und Josefsbach auf. Den Landschaftspark Wetzgau stellte ausführlich im von Ulrich Nolting, Geschäftsführer der Betonmarketing Süd, moderierten Forum Gerhard Hauber vom Atelier Dreiseitl vor, bevor dann die Teilnehmer den Stadtumbau bei einer ausführlichen Führung sowohl im Erdenreich als auch im Himmelsgarten betrachten und viele Ideen und Inspirationen mit nach Hause nehmen konnten.