Gemeindeforum in Großdeinbach

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Was zeichnet die Kirchengemeinde aus, wohin soll sie sich entwickeln? Diese Fragen beschäftigten das Forum der Evangelischen Kirchengemeinde Großdeinbach im Rahmen der Visitation durch Dekan Immanuel Nau.

Dienstag, 15. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
119 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​GROSSDEINBACH (rw). Der Saal im Gemeindehaus neben der Kirche war am Montag Abend gut gefüllt, und wenn die sonntäglichen Gottesdienste nur annähernd so gut besucht wären, müsste sich Pfarrer Stephan Schwarz glücklich preisen. Es ging im Gemeindeforum um die Innen– und Außenwahrnehmung.
Die letzte Visitation fand vor acht Jahren statt, sagte Dr. Klaus Richter, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, in seiner Begrüßung. Sie dient der Bestandsaufnahme, sie ist Gelegenheit zum Innehalten, zu Rückblick und Ausblick, so Moderatorin Dr. Viola Schrenk. In Großdeinbach stand sie unter dem Motto „Sein Haus hat offne Türen“, eine dem Lied „Komm, sag es allen weiter“ entnommene Zeile. Gemeint seien Türen, die nach beiden Seiten offen und begehbar seien, so Stephan Schwarz. Zeit für Austausch und Rückmeldung sollte an diesem Abend auch noch sein, doch zuvor stellten sich Gruppen und Initiativen stellten sich vor.
So die Frauen, die zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen jedes Jahr im März zusammenkommen, vorgestellt wurde der Geburtstagsbesuchsdienst, den es seit 1980 gibt, die Kinderkirche, die von einem Team von zehn Frauen geleitet wird, der Seniorenkreis, der sich am zweiten Donnerstag im Monat trifft, das Kammerorchester Großdeinbach, in dem Musiker von 11 bis 70 Jahren zusammenspielen. Heiter präsentierte sich die Konfirmiertengruppe, der Verband Christlicher Pfadfinder stellte sich ausführlich dar, der in Großdeinbach immerhin 55 Mitglieder zählt und dem ein Freundeskreis von ehemaligen Pfadfindern zur Seite steht. Claus Haug warb für den Projektchor, der an die Stelle des Kirchenchores getreten ist, und auch der „Grüne Gockel“ kam zu Wort, der in den Gemeinde-​Einrichtungen Umweltschutz und Energiesparen ins Auge fasst, sich um einen naturnahen Garten kümmert und Obstbäume pflanzt. Vorgestellt wurde das Netzwerk Diakonie mit seinen Bausteinen der organisierten Nachbarschaftshilfe, dem Generationenbüro und der Netzwerkarbeit. Gast im Gemeindehaus ist der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe. Der Kirchengemeinderat äußerte seine Anliegen zum Schluss: Den Gottesdienst lebendig zu halten, so Pfarrer Schwarz, und den Dialog zwischen Kirchenbezirk und Gemeinde stärken, so Klaus Richter: „Wir müssen großräumig denken, geografisch und konfessionell.“
Vier Personen, die nicht Mitglieder der Kirchengemeinde sind, stellten dar, wie sie die Deinbacher evangelische Kirchengemeinde erleben. Gabi Müller, die Landfrauen-​Vorsitzende, sprach von der Zusammenarbeit bei Vorträgen und von Parallelen im Bildungsprogramm. Lothar Lieb, aktiv in der katholischen Kirchengemeinde, nannte als Merkmal der Gemeinde deren großes Angebot für alle altersschichten. Die ökumenische Zusammenarbeit könne man intensivieren, „dann macht man’s für mehr Leute. Bei Pfarrer Schwarz kommt viel Herzblut rüber.“ Auf des Pfarrers Rolle als Moderator in der Entstehung des Dorfladens ging dessen Geschäftsführer Anton Beißwenger ein: „Ohne ihn hätten wir kein so schönes Gebäude.“ Historisch bedingt, sei Großdeinbach evangelisch und besitze eine lebendige Kirchengemeinde, „die ehrenamtliche Helfer sind ein großes Kapital.“ Isolde Weller, die Vorsitzende des Kirchengemeinderats der benachbarten Martin-​Luther-​Gemeinde riet den Deinbachern: „Bleibt weiter so offen und aufgeschlossen.“