Kolpinghaus: Vandalismus-​Folgen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Hoher Sachschaden. Fast schwerer noch wiegen Enttäuschung und Ärger:Eine Woche nach der Verwüstung amKolpinghaus zieht die Kolpingfamilie eine Sperrung der Anlage in Betracht.

Dienstag, 12. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
92 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Viele Wege führen aufs Adolph-​Kolping-​Haus über Bargau. Aus Bargau, aber auch aus Heubach, Buch oder Weiler könnten die Unbekannte gekommen sein, die vor einer Woche die Anlage der Kolpingfamilie verwüsteten.
Bei einer Wanderung hatte ein Heubacher Ehepaar am Mittwoch die Schäden entdeckt – zusammengeschlagene und aus ihren Verankerungen gerissene Bänke und Tische, jede Menge leerer oder auch zersplitterter Bier– und Bacardiflaschen. Am Dienstagabend oder in der Nacht zum vergangenen Mittwoch wurde an der Grillstelle zudem die Gartenhütte aufgebrochen und rund drei Kubikmeter Holz wurden entwendet und verbrannt. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 2000 Euro. Sie bittet die Bevölkerung um Hinweise auf die Täter; eine Bitte, der sich die Kolpingfamilie Gmünd anschließt. Deren Vorsitzender Thomas Eble bekräftigte erste Überlegungen, das Ganze könnte weitreichende Konsequenzen geben: Die Kolpingfamilie denke darüber nach, das Gelände nur noch zu den regulären Öffnungszeiten an den Donnerstagen und am Wochenende frei zugänglich zu lassen und ansonsten zu sperren. Es sei ja nicht das erste Mal, dass es Ärger gegeben habe – immer wieder sei in der Vergangenheit etwas zerstört worden, mal war die Hütte aufgebrochen, dann wieder Brennholz verbrannt, oder es waren jede Menge Scherben einzusammeln.
Schäden in dieser Dimension aber hat es noch nicht gegeben, Schäden zudem, die nicht nur den Geldbeutel treffen – „auch wenn wir viel Sprudel verkaufen müssen, um das wieder hereinzuwirtschaften“, wie Thomas Eble hochrechnet. Zusammengeschlagen wurde etwa das B&B-Bänkle, den Verwalterinnen Brigitte und Bärbel gewidmet, die sich unermüdlich einsetzen, auf dass sie sich auch mal ausruhen. Solche Dinge zerschlagen sehen, tut weh und geht über den materiellen Verlust hinaus. Die Gastfreundschaft der Kolpingfamilie wird so mit Füßen getreten, buchstäblich.
Das Kolpinghaus wird mit großem ehrenamtlichem Einsatz bewirtschaftet; das Gelände um die Grillstelle ist stets gepflegt – es zu sperren, würde viele Familien treffen, zudem Jugendgruppen und Schulklassen. Entsprechend will man, so Eble, über weitere Schritte eingehend beraten. Schön ist, dass die Kolpingfamilie viel Zuspruch und Unterstützung erfährt. Der Gmünder Bauhof hat ein Maibaum-​Stück als Sitzgelegenheit zur Verfügung gestellt, das Kolping-​Bildungswerk in Ellwangen lässt die angehenden Schreiner an der neuen Anlage mitarbeiten.