Vor 65 Jahren startete das erste Gmünder Seifenkistenrennen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Vor 65 Jahren gab’s das erste Gmünder Seifenkistenrennen am Straßdorfer Berg, natürlich runterwärts. Niemand hätte damals daran gedacht, dass nun am bevorstehende Rennwochenende 16./17. August 2014 sogar Hightech-​Elektro-​Kisten auch bergaufwärts unterwegs sein würden.

Mittwoch, 06. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
94 Sekunden Lesedauer

Am übernächsten Wochenende ist es wieder soweit. Die Arbeitsgemeinschaft der Straßdorfer Vereine und das Gmünder THW unter der bewährten Rennleitung von Albert Scherrenbacher, Willi Tscherbakova, Wolfgang Bieser, Peter Jauch und Helmut Pauser starten zu einer weiteren, modernen Neuauflage des traditionsreichen Gmünder Seifenkistenrennens.
Es gibt noch überraschend viele Zeitzeugen, die sich lebhaft an das Jahr 1949 erinnern, als nicht zuletzt durch die Mithilfe der US-​Armee das erste „Gmuender Soap Box Race“ am Straßdorfer Berg erinnern. Die Aktion gehörte damals auch zum Programm der „Besatzungsmacht“, um deutschen Buben und Mädels Technikbegeisterung, Zuversicht und Spaß in den noch grauen Alltag der Nachkriegsjahre zu bringen. Nicht zu vergessen: In jenen Jahren waren noch viele Väter entweder verschollen oder in Kriegsgefangenschaft.
Als Belohnung für die Rennteilnahme lockte damals eine Heiße Rote, eine echte Coca-​Cola und vor allem die stolze Abholung und Rückbringung daheim mit einem Truck der US-​Army.
Albert Scherrenbacher, der AGV 1958 und die Rems-​Zeitung hatten diese Gmünder Seifekisten-​Tradition 1991 wieder entdeckt. Seither gibt’s kein Halten mehr.
Ein „Event“ ist daraus geworden, das alle zwei Jahre gut 10 000 Zuschauer an den Straßdorfer Berg lockt. Vor allem sind es heute Ausbildungswerkstätten von vielen namhaften Firmen, die mit der Teilnahme Technikverständnis, Sportsgeist und Teamgefühl schulen. Dazu gibt’s etliche Promi– und Fantasy – Läufe. Alles, was in Gmünd Rang und Namen hat, wird am übernächsten Wochenende wieder in einer flotten Kiste den Straßdorfer Berg hinab sausen. Über 40 Pokale und Meistertitel gibt es zu gewinnen. An die 150 ehrenamtliche Helfer werden an der etwa 800 Meter langen Strecke im Einsatz sein, die ab Samstag mit 1200 Strohballen und 100 Gittern abgesichert sein wird.
Der Gmünder Seifenkisten-​Grandseigneur Albert Scherrenbacher dankte bei der Pressekonferenz gestern Abend vor allem für das Verständnis seitens der Anlieger: Ab Freitag, 18 Uhr, wird an der Kreuzung Rechberg-​/​Rektor-​Klaus-​Straße ein Festzelt aufgebaut. Ab Samstag, 14 Uhr, ist die Rechbergstraße gesperrt, um die Rennstrecke herzurichten. Ab 16 Uhr beginnt das Training. Am Sonntag dann volles Programm, morgens noch Probeläufe für auswärtige Teilnehmer, dann folgt eine Vielzahl von spannenden Wettbewerben, darunter auch etliche Prominente. in Rennkisten und mit Sturzhelm.