Katharina und Michael Kreutzer feiern heute ihre diamantene Hochzeit

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Sie kennen sich seit Kindesbeinen, so richtig gefunkt hat es aber erst, als sie 17 Jahre alt war und er 22. Am heutigen Tag feiern Katharina und Michael Kreutzer ihre diamantene Hochzeit.

Dienstag, 09. Juni 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Beide stammen aus der kleinen Gemeinde Kyrieleis in Rumänien, wo Katharina gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Schwester und Michael Kreutzer mit neun Geschwistern aufgewachsen ist. Das Leben in vollen Zügen genießen, das konnten sie bereits in jungen Jahren nur phasenweise. Viel Zeit verbrachten sie auf dem Feld, wo die Mitarbeit eines jeden notwendig war. Der Ball, der zweimal im Jahr stattfand, war etwas ganz Besonderes, bot nicht zuletzt Abwechslung. Und genau hier – es war im Frühjahr 1954 – funkte es zwischen dem jungen Mechaniker und der Krankenpflegerin. „Sie ist mir auf den Fuß getreten, da wusste ich, die will mich“, erinnert sich Michael Kreutzer mit schelmischem Lächeln an den ersten Tanz zurück. Auch wenn’s gewiss nicht allein an dem „Fußtritt“ lag – von diesem Tag an waren beide auf eine ganz besondere Weise miteinander verbunden. Daran konnte auch die Entfernung von 100 Kilometern, die in den kommenden drei Monaten zwischen ihnen lag, nichts ändern.
Michael Kreutzers Arbeit bei einer Eisengießerei in Hunedora war Grund dafür, weshalb sie sich zunächst nur einmal im Monat sahen. Die Freude bei dem jungen Mann war groß, als seine Liebste nach drei Monaten zu ihm zog. Am 9. Juni 1955 dann heirateten die beiden. Ein halbes Jahr später zogen sie wieder zurück in ihr Heimatdorf; hier erblickten auch der Sohn und die Tochter das Licht der Welt. Nach sechs Jahren war es wiederum die Arbeit von Michael Kreutzer, die zu einem Umzug veranlasste. Bis 1973 lebten sie in der Stadt Desch. Dann folgte die größte Veränderung – Deutschland, genauer gesagt Schwäbisch Gmünd, wurde ihnen eine neue Heimat. Viele Jahre hat Michael Kreutzer hier bei ZF gearbeitet; seine Frau war im Spital zum Heiligen Geist und später dann in der Stauferklinik als Krankenpflegerin tätig. 1978 bauten sie sich in der Werrenwiesenstraße, wo sie noch heute leben, ein Haus. Viel Freude bereitete es ihnen seit jeher, im Garten zu arbeiten.
Bis vor zwölf Jahren besuchten sie auch regelmäßig ihr Heimatland, Rumänien. In Gmünd, so erzählen sie, fühlten sie sich von Anfang an pudelwohl. Die zwei Kinder, die vier Enkel und der Urenkel wohnen allesamt in der Nähe.
Ihren Kindern ein Vorbild sein, sich immer verstehen und dem anderen zuliebe auch einmal nachzugeben, nennen sie als Rezept für eine lange glückliche Ehe. Leicht, so sagen die Kreutzers, war es nicht immer. Aber schön.