Gmünd: Ein Bürgerbegehren für Bäume?

Schwäbisch Gmünd

Symbol-Foto: gbr

Der Gmünder Gemeinderat soll am Mittwoch die Leitlinien für die grüne Urbanität beschließen. Im Vorfeld nehmen mehrere Initiativen Stellung.

Mittwoch, 08. Februar 2023
Alexander Gässler
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Die Gmünder Klimainitiative hält das Konzept der grünen Urbanität in großen Teilen für zukunftsweisend. Es sei ein tolles Arbeitspapier für die kommenden Jahre, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Wichtig sei die konsequente Umsetzung, um das Stadtklima für die Menschen erträglich zu machen. Dies entbinde die Stadt aber nicht, konsequente Maßnahmen zum Erreichen des Ziels der Klimaneutralität bis 2035 zu ergreifen.
Für „nicht ausreichend“ hält die Klimainitiative die Pläne für Bäume auf dem unteren und mittleren Marktplatz, in der Bocksgasse und auf dem Johannisplatz. Dort werde es durch den dunklen Pflasterbelag beinahe unerträglich heiß. Daher solle ausgelotet werden, die „notwendige“ Begrünung und Veranstaltungen unter einen Hut zu bringen. Sollte es zu keinem Ergebnis kommen, behält sich die Klimainitiative vor, ein Bürgerbegehren zu initiieren.
Das Konzept sei ein erster Schritt, müsse aber größer gedacht werden, heißt es in einer Stellungnahme der Omas for future. Die Gmünder Regionalgruppe fordert als „Vision einer enkeltauglichen Zukunft“ Bäume auf dem Marktplatz. Feste und Märkte könnten in deren Schutz stattfinden, Menschen könnten gemeinsam Zeit in einer grünen Innenstadt genießen, in der sich Vögel, Bienen und Schmetterlinge tummelten.
Aus Sicht der Omas und Opas for Future muss alles getan werden, um die Erderwärmung zu stoppen. Aber: „Im heißesten Sommer seit der Wetteraufzeichnung 2022 haben wir es ganz anders erlebt. Es war so drückend heiß in der Innenstadt, dass man tagsüber die Flucht ergriffen hat und der Marktplatz wie ausgestorben war.“ Kinder hätten sich an heißen Rutschen verbrannt und unter den Sonnenschirmen der Gastronomie habe sich die Hitze gestaut.
Auch der Vorstand des ADFC meldet sich zu Wort. Der Fahrradfahrerclub begrüßt die Pläne, die Innenstadt menschenfreundlicher zu gestalten, und fordert ein Verkehrskonzept, damit Fußgänger, Rad– und Kraftverkehr sowie ÖPNV, möglichst konfliktfrei und mit einem hohen Sicherheitsgefühl miteinander in der Stadt harmonieren können.
Indessen kündigt die Linken-​Fraktion einen Antrag für ein ergänzendes Konzept an, um Baumpflanzungen unter Berücksichtigung von Veranstaltungen auf dem Marktplatz und der östlichen Bocksgasse/​dem Johannisplatz zu ermöglichen.

Der Gemeinderat tagt am Mittwoch ab 16 Uhr im Leutze-​Saal des CCS Stadtgarten.