Ein Malermeister als Meistermaler

Schwäbisch Gmünd

jtw

Das Museum im Prediger lädt auf eine Entdeckung ein. Am Pfingstsonntag, 28. Mai, 15 Uhr, eröffnet die Ausstellung „Stadt – Land – Akt. Der Maler Hans Bucher aus dem Donautal“. Lange war der Künstler nur einem kleinen Kreis bekannt, dies könnte sich jetzt ändern.

Donnerstag, 25. Mai 2023
Jürgen Widmer
44 Sekunden Lesedauer

Nahezu ein Leben lang verbarg er wohl nicht nur sein ungeheures Talent vor der Welt. Der Maler Hans Bucher(1929 — 2002) bestritt seinen Lebensunterhalt als Restaurator, Gastwirt und Malermeister. Seine Meisterschaft als Kunstmaler offenbarte er nur wenigen. Erst kurz vor seinem Tod stimmte er zu, seine Bilder auszustellen.Drei Hauptsujets hat Kurator Martin Poszgai bei Bucher ausgemacht: Stadt, Land und Akt. So hat er Ausstellung überschrieben. Die Akte weisen den Weg für einen weiteren möglichen Grund für Buchers Zurückhaltung. Sie zeigen bis auf frühe Werke ausnahmslos Männer.
Wobei sich Bucher auch hier als Meister des klaren Strichs zeigt. Rasch und doch präzise hingeworfen feiern diese Kreidezeichnungen den Körper. Sie scheinen ganz dem Augenblick verpflichtet und vielleicht auch einer gewissen Hast aus Angst vor Entdeckung. Dabei wirken sie zwar homoerotisch, aber nie pornografisch.