Kommentar: Wohnraum für alle?

Schwäbisch Gmünd

Visualisierung: vgw

Die VGW will Wohnraum schaffen, „der für jedes Mitglied unserer Gesellschaft erschwinglich ist“. Passt das zu Gastronomie und Prestige-​Bauprojekten?

Donnerstag, 28. März 2024
Sarah Fleischer
51 Sekunden Lesedauer

Die Wohnungen, die am Zeppelinweg entstehen, sind etwas für gut Betuchte – gar keine Frage. Die Miete ist doppelt so hoch wie der Gmünder Durchschnitt, der Kaufpreis für Eigentumswohnungen mit durchschnittlich 6100 Euro pro Quadratmeter 30 Prozent höher. „Mietwohnungen für breite Schichten der Bevölkerung“ und „Eigentumswohnungen für jedermann“ will die VGW laut Selbstauskunft schaffen. Preise wie im Zeppelinweg können sich diese breiten Bevölkerungsschichten allenfalls im Traum leisten.
Auch die gastronomische Projekte wie den Kronprinz und den Schwanen würde man nicht unbedingt zu den Kernaufgaben einer städtischen Wohnbaugesellschaft zählen – die vorrangig Wohnraum schaffen sollte, „der für jedes Mitglied unserer Gesellschaft erschwinglich ist“, wie es die VGW selbst auf ihrer Homepage schreibt. Dass man ertragreiche Projekte wie das im Zeppelinweg nutzt, um wenig bis kein gewinnbringende Objekte wie die Gamundia-​Häuser mit zu finanzieren, ist wirtschaftlich nachvollziehbar.
Und doch mutet es angesichts des großen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum seltsam an, dass ausgerechnet eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft Eigentumswohnungen baut, bei denen der Quadratmeter so viel kostet, wie ein Facharzt im Monat brutto verdient.

Mehr über das Bauprojekt der VGW lesen Sie am Donnerstag in der Rems-​Zeitung.