Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen auch in Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ausgehend von den Bildungsplänen sollte möglichst jede allgemeinbildende, weiterführende Schule im Land eine längerfristig angelegte Bildungspartnerschaft mit einem oder mehreren Unternehmen aufbauen und pflegen — so die Devise einer Vereinbarung zwischen Land und Wirtschaft.

Mittwoch, 18. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
110 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Die Stadt Schwäbisch Gmünd wird dieses Vorhaben nun ganz gezielt unterstützen und die bisherigen Kooperationen der Gmünder Haupt– und Realschulen, Gymnasien und Betrieben auf eine neue Grundlage stellen. Vorrangige Ziele hierbei sind die Stärkung der naturwissenschaftlichen und ökonomischen Bildung, Unterstützung bei der Ausbildungs– Studien– und Berufswahl, die Verbesserung der Ausbildungsreife, Ausbildungs– und Studierfähigkeit der Schüler, die gezielte Begleitung der Schüler von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf und die Einrichtung eines nachhaltigen Netzwerks.
„Unsere Schulen sind Standortfaktoren für die Stadt und unsere Schüler sind die Fachkräfte von morgen. Sinkende Schulabgängerzahlen aufgrund des demografischen Wandels und steigende Ausbildungsabbrüche führen dazu, dass immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Dies erfordert eine intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen — eine Möglichkeit hierzu sind Bildungspartnerschaften“, so Schulbürgermeister Dr. Joachim Bläse.
Die Stadtverwaltung ist sehr daran interessiert, dass alle Gmünder Schulen Bildungspartnerschaften mit Unternehmen eingehen. Kern der Gmünder Bildungspartnerschaften wird eine schriftliche Kooperationsvereinbarung zwischen der jeweiligen Schule und dem bzw. den betreffenden Unternehmen sein, in der die Bildungspartner ihre Kooperationsprojekte und ihr weiteres Vorgehen ganz konkret und individuell abstimmen.
Pilotprojekt der Friedensschule startet diese Woche
Inhaltlich könnte eine Bildungspartnerschaft beispielsweise aus Betriebserkundungen, Praktika, Informationsveranstaltungen für Schüler, Lehrer und Eltern; Workshops zur praktischen Erprobung spezieller Themen des Unterrichts, Bewerbungstraining oder auch der Umsetzung ganz spezifischer Interessen der Schule beziehungsweise des Unternehmens etc. bestehen. Über die weiteren Details berät die Stadtverwaltung zur Zeit noch mit dem Arbeitskreis Schule/​Wirtschaft. Im Rahmen eines Pilotprojektes und als erste Schule führt die Friedensschule in Rehnenhof-​Wetzgau am kommenden Donnerstag, 19. November, eine Veranstaltung zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Ostalb innerhalb dieser die ersten Bildungspartnerschaftsvereinbarungen des Handwerks mit der Friedensschule unterzeichnet werden. Der Abschluss von Vereinbarungen zwischen weiteren städtischen Schulen und Unternehmen wird folgen.
OB Richard Arnold hält es für selbstverständlich, dass sich auch die Stadtverwaltung selbst als Bildungspartner zur Verfügung stellen wird, um den Schülern einen Einblick in die Prozesse einer komplexen Verwaltungsstruktur zu ermöglichen. Für die verschiedenen Ausbildungsberufe werden Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt oder Praxistage angeboten, denkbar ist außerdem eine projektorientierte Zusammenarbeit zu speziellen Themen oder Fragestellungen, beispielsweise im Rahmen der Landesgartenschau. Für Vorschläge der Schulen über Kooperationsmöglichkeiten ist die Stadtverwaltung innerhalb ihrer Möglichkeiten gerne offen.
Das Kommunale Bildungsbüro (Schul– und Sportamt) der Stadt wird hierbei eine organisatorische Funktion übernehmen und in einem Monitoringprozess die einzelnen Bildungspartnerschaften systematisch erfassen und bei Bedarf Hilfestellung bei der Findung von Projektpartnern und der Dokumentation und Veröffentlichung einzelner Projekte leisten.