Verabschiedung von Günter Mayer als Rektor der Uhlandschule Bettringen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

SCHWÄBISCH GMÜND (gid). Ohne Übertreibung kann man behaupten, Günter Mayer hat in seinem (Berufs-)Leben viel erlebt. Viel konnte den Rektor der Uhlandschule Bettringen, Günter Mayer, nicht mehr aus den Socken hauen.

Mittwoch, 22. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Gestern aber gelang dem Verwaltungsteam seiner Schule um Konrektor Erich Kümmel aber dann doch eine große Überraschung. Eine kleine Abschieds-​Gala wurde „ganz“ ohne Wissen Mayers, im wahrsten Sinne des Wortes, auf die Bühne gestellt. Sichtlich berührt, nahm Günter Mayer die besten Wünsche und Präsente entgegen. Kurz vor elf Uhr wurde er von seiner Sekretärin vom Arbeitstisch weggelobt, an dem er noch vor wenigen Minuten „die Zeugnisse unterschrieben“ hatte.
Und dann dieser Auflauf an Gästen, die ihm, dem Schulleiter Günter Mayer, nun ihr Zeugnis ausstellen wollten. Zu sagen gibt es viel, über diesen Schulleiter, der die Uhlandschule in den vergangenen Jahren „federführend“ mit geprägt hat, der Uhlandschule ihre Philosophie verlieh, und insgesamt sehr viel „bewegt“ hat, wie sich Konrektor Erich Kümmel in seiner Begrüßungsrede mit dem leitenden Schulamtsleiter Hans-​Jörg Polzer einig war. Bewegt auch deshalb, weil Günter Mayer einfach ein „Mann des Sports“ ist. Welch musischer und sportiver Geist des Miteinanders an der Uhlandschule herrscht, immerhin eine so genannte Brennpunkt-​Schule mit 20 Nationalitäten, davon konnten sich die Besucher überzeugen, als der bunte Grundschulchor gemeinsam mit den Kindern der Martinusschule stimmgewaltig ein Lied anstimmte (Chorleiterin Barbara Weller dezent im Hintergrund), und dabei durch das Klatschen Stadion-​Atmosphäre rüber brachte. Passend für den Fußball-​Liebhaber Günter Mayer, der quasi „beim VfB im Neckarstadion“ groß geworden ist, und zwar – als „Balljunge“. Regierungsschuldirektor Polzer hob Mayers Einmaligkeit hervor, stets für ein klares Verhältnis von „Fördern und Fordern“ gesorgt zu haben. Der Sport, ein wichtiges Element der Uhlandschule, wurde wirklich „allen Kindern“ näher gebracht – auch den weniger Begabten. Mayer bewegte stets, auch deshalb ist „seine“ Schule in Bewegung geblieben. Die Uhlandschule hat sich zur Vorzeige-​Schule in der Ära Mayer entwickelt (bei 22 Jahren ist das Wort angebracht). Wo andere Pädagogen und Lehrer manchmal verzweifeln, gelang es Günter Mayer mit seinem Team, die sozialen und kulturellen Komponenten der Schüler in Bettringen hervorragend zu verbinden. Schulamtsdirektor Polzer: „Mayer schuf ein überzeugendes Modell einer modernen Schule.“ Und zu dieser zeitgemäßen Schule gehören einige AGs, die Streitschlichter-​Ausbildung, die Hausaufgabenbetreuung, die neue Schulsozialarbeit, um nur ein paar zu nennen. Nicht zu vergessen, die Einbindung der Martinusschule. Behinderte und nicht behinderte Kinder ergänzen sich. Wahrscheinlich begegnete Mayer auch Stress-​Situationen mit der nötigen Gelassenheit. Erst Balljunge, wurde er tatsächlich in den 60er Jahren Polizeibeamter. Danach studierte er auf Lehramt. Die Facetten des Lebens lernte Mayer somit früh kennen. Ortsvorsteherin Brigitte Weiß: „Er war stets innovativ und kooperativ zum Wohle aller.“ Schulamtsleiterin Karin Schüttler schätzte, dass Mayer „das Soziale und sportliche der Schule“ immer verband. Langeweile als Pensionär nach dem Lehrerdasein? Aber keineswegs, so der scheidende Rektor Mayer: „vier tolle Enkel und das Mitwirken in einigen Ausschüssen halten mich auf Trab.“ Nicht nur im Gemeinderat, sondern auch beim WFV und DLV ist er Mitglied der Gremien. Außerdem gönne er sich nun die VfB-​Dauerkarte. Etwas aber, habe bei ihm, wie vor 22 Jahren weiterhin Gültigkeit: „Mehr denn je, müssen wir den Schülern Werte vermitteln.“