Ausstellung im Rathaus zeigt ein wichtiges Stück Gmünder Wirtschafts– und Sozialgeschichte

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Bifora-​Freundeskreis und Stadtverwaltung haben gestern im Foyer des Rathauses einen mit viel Sachverstand und Liebe gestaltete Ausstellung eröffnet.

Donnerstag, 21. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die Ausstellung erinnert mit vielen Schaustücken und Dokumenten an die Gründung und an die Erfolgsgeschichte der Uhrenfabrik Bifora. Das Unternehmen prägte im vergangenen Jahrhundert nicht nur die Wirtschaftsgeschichte der Gold– und Silberstadt, sondern auch auch den sozialen Geist. Firmengründer Josef Bidlingmaier war ein schwäbischer Tüftler und Unternehmer wie aus dem Bilderbuch. Sein Vermögen widmete der strenge und auch immer bescheiden-​nachdenkliche Fabrikant auch der sozialen Fürsorge. Er ließ sogar Wohnungen für seine Mitarbeiter und deren Familien bauen. Er scheute sich auch nicht davor, selbst zum Besen zu greifen, um den Fabrikhof zu kehren. Die Uhrenfabrik entwickelte viele Patente und feierte mit modischen und auch ganz speziell-​technischen Armbanduhren weltweit große Erfolge. Das Lebenswerk von Josef Bidlingmaier wurde durch die Verleihung des Ehrenbürgerbriefs durch Stadtverwaltung und Gemeinderat gekrönt. Ebenso erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Oberbürgermeister Richard Arnold konnte zur Ausstellungseröffnung zahlreiche Gäste, darunter auch ehemalige Bifora-​Mitarbeiter begrüßen. Ganz herzlich dankte das Stadtoberhaupt dem Bifora-​Freundeskreis, der seit einem Jahr als eingetragener Verein sich als Aufgabe auferlegt hat, dieses spannende Stück Technik– und Heimatgeschichte aufzuarbeiten und der Nachwelt zu bewahren. Zeitgleich zur Eröffnung der Landesgartenschau wollen die Bifora-​Freunde im denkmalgeschützten Fabrikgebäude nahe des Bahnhofs und des Gartenschaugeländes sogar ein Museum einweihen. OB Richard Arnold gab zu erkennen, dass er Feuer und Flamme ist, um das Projekt zu unterstützen. Er sei ja schon bei seinem ersten Besuch beim Freundeskreis-​Vorsitzenden Götz Schweitzer aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, als er dessen Sammlung und Erinnerungsschatz studieren durfte.
Schweitzer führte dann in die Ausstellung ein. Er erinnerte auch an die enge Verbundenheit mit dem Salvator-​Freundeskreis. Von der gemeinsam entwickelten Bifora-​Spendenuhr gebe es im freien Verkauf nur noch 150 Stück. Bis Weihnachten dürften sie wohl ausverkauft sein. Interessenten sollten sich also beeilen.