Themen im Bau– und Umweltausschuss: Größe des Kreisels Ost, Abfahrt ins Taubental und Verbreiterung der Rektor-​Klaus-​Brücke

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Der Boulevard zwischen Bahnhof und Ledergasse kann kommen. Allerdings sind noch einige Details zu klären, wie gestern im Bau– und Umweltausschuss des Gemeinderates deutlich wurde.Von Manfred Laduch

Donnerstag, 21. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
143 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Für ihn ständen drei Dinge im Mittelpunkt, erklärte OB Richard Arnold: der Kreisel im Osten, die Rektor-​Klaus-​Brücke und die Abfahrt ins Taubental. Diese drei erwiesen sich dann in der Tat als die Knackpunkte in der Diskussion. Baudezernent Julius Mihm nannte die Kosten: Der Boulevard werde auf 2,15 Millionen Euro geschätzt. Hinzu komme die Verbreiterung der Brücke, die mit 623 000 Euro zu Buche schlage.
Die Vorlage habe sehr zur Mitarbeit animiert, lobte Celestino Piazza (CDU). Seine Kernforderung laute: „Das muss ein guter Boulevard werden, kein Boulevärdle“. Deshalb könne sich seine Fraktion zum Beispiel eine Vergrößerung der Grünstreifen vorstellen.
Kleinere Brückenerweiterung
schöner – aber auch billiger?
Die Planung am Kreisel Ost (Eingang Ledergasse) erlaube aus Richtung Aalen ein zu schnelles Durchfahren. Man sollte auch über einen Bypass in Richtung Ledergasse nachdenken, da dort pro Tag hunderte von Busbewegungen stattfänden. Platz habe man nach dem Erwerb des Manuwald-​Geländes ja. Dagegen war die CDU von der Verbreiterung der Rektor-​Klaus-​Brücke auf voller Länge gar nicht begeistert. Es gebe Pläne, die nötige Verkehrsfunktion mit einer viel kleineren Erweiterung zu gewährleisten. Das wäre nicht nur schöner, sondern ziemlich sicher auch billiger. Genaue Berechnungen werde man allen Fraktionen am Montag zur Verfügung stellen.
„Wir müssen das Beste aus dieser Planung machen“, forderte auch Konrad Sorg (SPD). Seine Fraktion sei ebenfalls von der großen Verbreiterung der Brücke etwas überrascht gewesen. Beim Kreisel Ost gelte: Alle Argumente, die für einen großen Kreisel im Westen sprächen, gelten auch dort.
Karl Miller (Grüne) lobte die Stadt zunächst dafür, dass sie die Planung als Eigenleistung einbringe. Das sei immerhin ein Posten von 150 000 Euro. Er habe die Befürchtung, dass sich die kleine Brückenlösung als zu komplex und die breite, aber einfacher zu konstruierende als dauerhafter erweisen werde. Bei Kreisel Ost sehe er nicht die Notwendigkeit einer Vergrößerung, wenn Verkehrsexperten berechnet hätten, dass er auch kleiner voll funktionsfähig sei.
Dagegen vertrat Ullrich Dombrowski (FDP/​FW) die Auffassung, dass hier nicht nur verkehrsplanerische, sondern auch städtebauliche Aspekte eine Rolle spielen müssten. Schon weil er das Stadtentree zur Ledergasse markiere, müsse der Kreisel Ost größer werden. Am Kreisel West habe er dagegen Bedenken wegen der Sicherheit der vielen Schüler, die hier vom ZOB in Richtung Schulen unterwegs seien. Die Brückenerweiterung solle man seiner Meinung nach so sparsam wie möglich machen – und zwar finanziell wie auch baulich.
Allgemein gelobt wurde die Überarbeitung der Taubental-​Abfahrt nach einem Workshop in der vergangenen Woche. Dort habe zuvor die Gefahr einer riesigen Asphaltfläche bestanden. Jetzt sehe der Plan wesentlich eleganter aus.
Nachdem Eva-​Maria Hack (FWF) und Sebastian Fritz (Linke) positiv zu den Plänen Stellung genommen hatten, fasste der OB zusammen: Auch ihn habe die Taubental-​Abfahrt in der ursprünglichen Form an eine unförmige Tuba erinnert. Jetzt sei ein hübsches Posthorn daraus geworden. Die Stadt werde die Möglichkeit eines Bypasses am Kreisel Ost prüfen – ohne dafür aber in das benachbarte Remsufer einzugreifen. Was die Brücke angehe, so sei ihm klar, dass man im Grunde natürlich alles bauen könne. Bis zur Entscheidung durch den Gemeinderat am kommenden Mittwoch müssten allerdings belastbare Zahlen vorliegen.
Arnold machte abschließend darauf aufmerksam, dass mit dem Boulevard-​Beschluss auch der Abriss einiger Häuser verbunden sei. Darüber sollten sich die Stadträtinnen und Stadträte im Klaren sein, da sie womöglich von Bürgern darauf angesprochen würden, wenn die Bagger anrollten.