Aktion der Rems-​Zeitung: Rund 35 000 Euro für die Kinder der durch den Brand zerstörten Schule

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Vor wenigen Tagen wurde Richtfest gefeiert am Gebäude der ehemaligen Maria-​Kahle-​Schule, das durch einen Großbrand am 4. August weitgehend zerstört worden ist. Die Rems-​Zeitung hatte zusammen mit der Stadt und der Schulleitung zu einer Spendenaktion aufgerufen, die nunmehr zum Jahresende mit einer erfreulichen Bilanz abschließen kann. Rund 35 000 Euro sind als Barspenden eingegangen.Von Heinz Strohmaier

Freitag, 31. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
140 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Für den materiellen Schaden kommt im Normalfall die Versicherung auf, denkt man zunächst bei einem Großbrand. Das stimmt auch in diesem Fall, doch eben nur zum Teil. Bei vielen Schäden zahlt man am Ende immer drauf. Und im Fall der Klösterleschüler/​innen hätte es die schwächsten getroffen – nämlich die Kinder.
Das wollten wir mit der Spendenaktion „Ein Herz fürs Klösterle“ verhindern. Wohl können auch wir nicht den „seelischen Schmerz“ lindern, mit dem die Kinder, Lehrer und die Schulleitung fertig werden müssen, doch zumindest ein Teil dessen, was von den Eltern, Lehrern und Kindern aus der eigenen Tasche angeschafft worden war – Lernhilfen, Bastelmaterial, Computer, T-​Shirts, Bücher usw. – konnte mit diesem Betrag wieder beschafft werden. Neben den rund 35 000 Euro, die als Barspenden auf unsere Konten überwiesen worden sind, gab es viele Sachspenden, unter anderem auch viele, viele Bücher, so dass wir die gesamte Spendenaktion als positiv bewerten können. Positiv aber nicht nur aufgrund der Spendenhöhe, sondern weil in diesem Fall die Solidargemeinschaft einen Zusammenhalt gezeigt hat. Es waren nicht die großen Geldspenden, vielmehr die vielen kleinen, die zum Ausdruck brachten, wir haben „ein Herz fürs Klösterle“.
Erst in den vergangenen Tagen sind nochmals größere Spenden eingegangen. Zum Beispiel von der Elektro-​Innung 400 Euro, dann hat die Kreissparkasse den Betrag der Sparschweinchen-​Aktion des HGV verdoppelt und nochmals über 400 Euro draufgelegt, der Förderkreis Großdeinbach hat 250 Euro überwiesen, Martina Laduch (200) und Alice Mayer (100) haben überwiesen, der Tabaktreff hat die Erlöse aus dem Verkauf von leeren Zigarrenkisten (200 Euro) gespendet und Romina Rupp hat 500 Euro überwiesen. Weitere 150 Euro kommen von der AOK.
Die herausragende Aktion aber waren der Kindernachmittag und die Benefizveranstaltung im Stadtgarten, organisiert von Rainer Koczwara. Hier sind nicht nur die Künstler ohne Gage aufgetreten, sondern nahezu alle Eltern der Kinder der Klösterleschule haben an diesem Tag mitgearbeitet, Kuchen gebacken, Kaffee gemacht und verkauft und gezeigt, dass man etwas erreichen kann, wenn man zusammensteht.
Allein diese Veranstaltung hat soviel Zuspruch gefunden, dass es nicht ausgeschlossen ist, in jedem Jahr so einen Tag zu organisieren, dessen Erlös dann auch anderen Schulen zugute kommen kann.
Eltern, Kinder und Schule sind durch diesen Unglücksfall näher zusammengerückt. Sie haben etwas bewegt! Unsere Spendenaktion war nur der „Aufhänger“, viele haben mitgeholfen und helfen noch mit, damit die Schule für die Kinder wieder „erlebbar“ wird. Ein Beispiel dafür war auch die Aktion der Firma Anton Weber, die spontan Mitarbeiter abgestellt hat, die ein Klassenzimmer so schnell mal frisch und kostenlos gestrichen haben.
Über die weitere Verwendung der Spenden entscheiden die Schulkonferenz, der Elternbeirat und die Schulleitung. Das war von Anfang an so ausgemacht. Denn diese Gremien wissen am besten, was jetzt noch fehlt oder was angeschafft werden muss, wenn die Räume wieder bezogen werden können.
„Ein Herz fürs Klösterle“ soll in unseren Herzen weiterleben. Es soll „ein Herz für Kinder“ werden. Denn Kinder sind unsere Zukunft – es lohnt sich, den Kindern eine Zukunft zu geben.
Redaktion und Verlag der Rems-​Zeitung bedanken sich bei allen, die gespendet oder geholfen haben.