Am Mittwoch, 19. Januar Entscheidung zum Investorenwettbewerb /​Neues Einkaufszentrum Ledergasse bereits fürs Weihnachtsgeschäft 2012?

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Drei Jahre nahm das Prozedere des Investorenwettbewerbs für dieVerwirklichung der Immobilienprojekte im Rahmen der Landesgartenschau/​Gamundia-​Planung in Anspruch.Der Gemeinderat will am morgigen Mittwoch der Bietergemeinschaft HBB/​SEPA endgültig den Zuschlag erteilen. Das Vertragswerk mit den Projektentwicklern beinhaltet fünf Bausteine.

Dienstag, 18. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
141 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). In zwei große Bereiche sind die Entwicklungsflächen unterteilt. „Beide“, so betont die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage für die morgige Gemeinderatsitzung, „werden die Entwicklung und das Bild der Stadt Schwäbisch Gmünd künftig prägen. Die Umsetzung der zu vereinbarenden Baumaßnahmen in den beiden Entwicklungsbereichen ist deshalb – ungeachtet der zeitlichen Abfolge der Maßnahmen – von herausragender Bedeutung.“
Ein bislang einmaliger Investitionsschub für den Wohn– und Wirtschaftsstandort GD
Bereits im Herbst 2007 wurde der Investorenwettbewerb ausgeschrieben, der von allerlei Turbulenzen und Streitereien begleitet worden war. Weil aus Wettbewerbsgründen und auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben für einen solchen Wettbewerb strengste Vertraulichkeit angesagt war, gab es in der Bürgerschaft zunächst auch wenig Sympathie für diese Vorgehensweise in einer der wichtigsten Fragestellungen für die Zukunft. Von ursprünglich sechs Bietern verblieben in den letzten Auswahlrunden die zwei Konkurrenten Hanseatische Betreuungs– und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB) und das Duo SEPA Projekt– und Entwicklungsgesellschaft mbH plus Geldgeber Real I.S. Zwischen HBB und SEPA hat sich nun letzten Endes eine Bietergemeinschaft der beiden ursprünglich konkurrierenden Unternehmen entwickelt, die nun im Rahmen eines sogenannten Joint Venture ihre jeweiligen gestalterischen und auch wirtschaftlichen Stärken in das Gmünder Projekt einbringen wollen. Seit Monaten schon wird intensiv an dem gewaltigen Vertragswerk verhandelt. Im Kern geht es um den Erwerb der zwischenzeitlich sehr umfangreichen Liegenschaften wie z. B. Kaufhaus Horten und das Brauerei-​Areal aus dem Zwischenbesitz der Stadt und ganz besondern natürlich um Neubau und Immobiliennutzung. Hierzu gehört neben der Entwicklung der Ledergasse auch die Bebauung entlang des Gamundia-​/​Landesgartenschau-​Boulevards.
Fünf Bausteine sind formuliert, die jetzt in den nächsten drei Jahren Schlag auf Schlag umgesetzt werden sollen. Freigesetzt wird hierbei ein privates Investitionsvolumen von fast 50 Millionen Euro, was es in dieser Größenordnung in Schwäbisch Gmünd im Grunde genommen noch nie gegeben hat. Was den sich abzeichnenden rasanten Ablauf anbelangt, erscheint das projektierte Einkaufszentrum in der Ledergasse als größte Überraschung: Schon im Frühjahr soll der Bauantrag formuliert sein. Dann Baubeginn im Sommer 2011. Nach nur etwa 16 Monaten soll das weitläufige Geschäftszentrum bereits rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft im nächsten Jahr seine Pforten öffnen. Eine Vielzahl von Ladenmietern werden bereits namentlich gehandelt, darunter Edeka, New Yorker, C&A (Ansiedlung auch am Marktplatz noch im Gespräch), K&L, Mexx, Deichmann, Esprit, Shoe for you usw.
Weiterer Baustein ist der Einhornbau und die Nachnutzung der historischen Post, wobei hierfür die Hochschule für Gestaltung ein wichtiger Mieter sein wird. Bis Herbst 2011 sollen hierfür alle Voraussetzungen geklärt sein. Auch die Fernuni Hagen hat Pläne.
Beim Baustein 3 handelt es sich um das Hotel am Bahnhofsboulevard. Bis Ende Oktober 2011 will man sich über den Betreiber im Klaren sein, um auch diese Gamundia-​Baustelle in Angriff zu nehmen.
Das „Haus der Region“ (Regionalverband) soll als vierter Baustein schon einen Monat später entwickelt sein. Auch einige Wirtschaftsunternehmen wollen an den Standort Gamundia ziehen.
Baustein Nummer 5 umfasst das nachträglich von SEPA/​HBB anvisierte Entwicklungsprojekt für Einzelhandel/​Wohnen im verschachtelten Gebäudekomplex 27. Für dieses „Sorgenkind“ der Stadtentwicklung wurde im Vertragswerk eine Sicherung eingebaut: Sollte binnen eines Jahres eine Vermarktung durch SEPA/​HBB nicht gelingen, fällt die Immobilie wieder automatisch an die Stadt zurück.

Die öffentliche Gemeinderatssitzung zu diesem und anderen zukunftsweisenden Themen beginnt morgen um 16 Uhr im großen Rathaussaal.