Im tiefen Schnee: Ökumenischer Gottesdienst am Neujahrstag auf dem Kalten Feld

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Unzählige Eisnadeln hingen an denBäumen, der Raureif hatte einenweißen Schleier aufgelegt und machte die Gegend rund um Hornberg und Kaltem Feld am Neujahrstag zu einer winterlichen Bilderbuchlandschaft.

Montag, 03. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
97 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (dw). Während am Hornberg sportliche Langläufer auf den Loipen unterwegs waren, machte sich eine Menschengruppe durch tiefen Schnee auf den Weg zum ökumenischen Gottesdienst beim Franz-​Keller-​Haus, den Pfarrer Johannes Waldenmaier von der katholischen Kirche und Pfarrer Albrecht Weller von der evangelischen Kirchengemeinde Unterbettringen-​Degenfeld gemeinsam zelebrierten. Als „Kirche im Grünen“ hat dieser Gottesdienst auf dem Kalten Feld bereits Tradition und wurde am ersten Tag des Jahres als „Kirche im Weißen (Schnee)“ von über 250 Wanderern besucht.
Für Pfarrer Weller war es der erste Gottesdienst dieser Art, er dankte dem Schwäbischen Albverein für die Gastfreundschaft auf dem Gelände. Die Außentreppe an der „Villa Maus“ stellte für beide Pfarrer die Kanzel dar und eine hölzerne Figur daneben stand für den Gekreuzigten. Mit einem Vorspiel führte der Posaunenchor Schwäbisch Gmünd in den Gottesdienst ein und begleitete den Gesang der Gottesdienstbesucher, wobei das Lied „Meine Zeit steht in deinen Händen“ ganz besonders zum Jahreswechsel passte. „Wir Menschen haben heute Wegweiser, Landkarten, Navis um uns zurechtzufinden, dennoch suchen wir sehnsüchtig Orientierungszeichen am Horizont unseres Lebens“, sagte Pfarrer Waldenmaier und sprach vom Propheten Jesaja, der von Jesus als dem Licht für die Völker spricht, um alle aufzurichten auf dieser Welt. „A star is born“ war Pfarrer Waldenmaiers ausdrucksvoller Hinweis auf das Licht, das für alle scheinen soll, die Jesu als ihrem persönlichen Leitstern vertrauen.
Auf den ausgeteilten Liedblättern war als Symbol eine Glocke dargestellt, Pfarrer Waldenmaier nahm darauf Bezug und erinnerte an die Glocken, die in der Nacht das neue Jahr einläuteten. Glockenklang sei ein Zeichen der Freude und eine Einladung zum Gottesdienst als Zäsur und Aufforderung „Mach mal Pause“, und genau wie Glocken in ihrem Klang ausschwingen müssen, sollten Menschen ihre Stimmungen und Gefühle nicht einfach abstellen, sondern auf das hören, was in ihnen klingt. Verbunden mit guten Wünschen zum neuen Jahr meinte er: „Denken Sie in Verbindung an ihren Glauben an eine Glocke, genauso sollten wir — im übertragenen Sinn — von oben fest gemacht sein.“
Während der Nebel immer dichter zu werden schien, sangen die Gottesdienstbesucher beim Schlusslied „Großer Gott, wir loben dich“ kräftig gegen das dunstige Wetter an. Mit ihrem Opfer unterstützten die Besucher das regionale Bündnis für Arbeit.