Zumba — das ist Tanz und Fitness-​Training zugleich

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Hört man Zumba, denken viele an Teleshopping. Dabei ist Zumba nichts, was man kauft und zugesandt bekommt, sondern eine Tanzart, die vielen eben durch Werbung bei Teleshopping-​Sendungen bekannt ist. Wie groß das Interesse ist, zeigt sich bei Zumba-​Kursen der VHS und Fitnessstudios.

Donnerstag, 18. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
138 Sekunden Lesedauer


Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. Es ist ruhig an diesem Abend im Unipark. Die Schüler des Landesgymnasiums für Hochbegabte sind in den Ferien. Einige liegen irgendwo am Strand – ein Gedanke, den man am liebsten schnell wieder ausblendet.
Plötzlich tolles Sommerfeeling im Gmünder Unipark
Der Neid wäre zu groß. Denn hier ist es kalt und ob der einbrechenden Dunkelheit irgendwie ungemütlich. Doch plötzlich sorgt ein helles Licht, das aus den Fenstern eines Gebäudes strahlt, für Wärme. Lateinamerikanische Klänge lassen Kälte und Dunkelheit vergessen und sorgen für Sommerfeeling. Eine lateinamerikanische Party auf dem Unigelände? Nichts wie hin! Genauer gesagt ist es eine Zumba-​Party, die dort vonstatten geht und die einen sofort vereinnahmt, wenn man Samba und Co. mag. Bei einem Zumba-​Kurs werden schnellere und langsamere Rhythmen und Bewegungsabläufe zu einem Aerobic– und Fitness-​Workout verbunden. Angst haben, dass man nicht mithalten kann mit all den anderen muss man nicht – denn Zumba ist für jeden geeignet, ganz gleich wie hoch der Fitness-​Level ist. „Es kann jeder mitmachen. Auch wenn man keinen Hüftschwung kann“, sagt auch Ute Meinke, die Fitnesslehrerin. Sie selbst hat vor rund einem halben Jahr das erste Mal von dieser Tanzsportart gehört und war sofort Feuer und Flamme. Sie sei offen für neue Trends, so Meinke, die seit über 20 Jahren sportlich aktiv ist. Nach Dance-​Kursen, Aerobic, Step, Pilates und Rückenschulung entschied sie sich, Zumba zu erlernen und kann sich nun seit geraumer Zeit Zumba Instructor nennen. Die Freude, mit der sie ans Werk geht, vermittelt sie ohne Zweifel auch ihren Schülern. Die Sportart sei total im Trend, erzählt sie und schwärmt von der Gruppendynamik. Die Begeisterung steckt an und die Kursteilnehmer tanzen und lassen die Hüften kreisen, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht haben.
„Schnell sein“, denn die Plätze sind sehr begehrt
Unter ihnen auch Sandra Hummel, die sich mit einer Arbeitskollegin zu dem Kurs angemeldet hat. Sie wollte schon immer Zumba tanzen – doch eine Möglichkeit bot sich bis vor kurzem in Gmünd nicht. Umso glücklicher ist die junge Frau nun, einen der begehrten Kursplätze ergattert haben. Die Musik, das Sambafeeling – der 24-​Jährigen gefällt einfach alles. Einst hat sie in einer Showtanzgruppe getanzt – doch das ist zehn Jahre her und auch auf das regelmäßige Fitnesstraining hatte sie im vergangenen Jahr keine Lust mehr. Das Zumbatanzen genießt sie und wird nicht so schnell davon lassen – das spürt man. Nach drei Kursen stehen die Teilnehmer vor der Entscheidung, ob sie weiterhin einen Zumbakurs besuchen wollen. „Schnell sein“ lautet auch hier die Devise. Die Plätze sind begehrt.
Zu verdanken haben die Mädels diese tolle Tanzsportart dem Tänzer Alberto „Beto“ Perez. Der Kolumbianer vergaß einst zu einem seiner Kurse die vorgesehene Kassette mit Aerobic-​Musik mitzunehmen und entschied sich kurzerhand, seine Lieblingskassetten mit lateinamerikanischer Musik ins Sound-​System einzulegen. Das war die Geburtsstunde von Zumba und innerhalb von wenigen Monaten entstand ein Fitnesstrend, der regelmäßig Jung und Alt in Partylaune versetzt. Nicht nur die Volkshochschule bietet Zumbakurse an – auch einige Fitnessstudios in Schwäbisch Gmünd und Umgebung bilden ihre Trainer zum Zumba-​Instructor aus. Nachfragen lohnt sich, ausprobieren auch.