Schulmuseum hat endlich eine Heimat gefunden

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Zur kürzlich durchgeführten Hauptversammlung des Fördervereins Schwäbisch Gmünder Schulmuseum begrüßte Vorsitzende Gerda Fetzer ganz herzlich die zahlreich erschienenen Mitglieder,OB Richard Arnold und den Amtsleiter für Bildung und Sport Klaus Arnholdt.

Montag, 26. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (pm). „Mir ist es eine große Ehre, Sie beide heute in unserer Mitte willkommen zu heißen.“ Gerda Fetzer erinnerte daran, dass sie immer gesagt habe, wir gehen mit dem Schulmuseum nach Gmünd, auch als es andere Angebote gegeben habe: „Am 23. Dezember 2010 machten Sie“, so richtete sie sich an OB Arnold, „das Angebot der Stadt, das Schulmuseum im Klösterle einzurichten und damit mir und uns das schönste Weihnachtsgeschenk.“
OB Richard Arnold bedankte sich ganz herzlich für den Empfang: „Dank sage ich Ihnen, dass Sie bei der Raumsuche so viele Jahre der Durststrecke durchgehalten haben. Als Mitglied des Arbeitskreises Kultur war ich immer ein glühender Befürworter des Schulmuseums. Im Amt des OB habe ich es mit Ihnen zusammen geschafft, mit dem Klösterle den richtigen Standort zu finden, die Nahtstelle von einer kulturellen Institution zur anderen.“ Richard Arnold berichtete seinen guten Eindruck, als er kurz vor seinem Kommen die Handwerker besuchte, welche die Renovierungsarbeiten im 1. Stock des Klösterle, wo die Heimat des Schulmuseums entsteht, zu Ende führen. Vor allem lobte er das entstehende historische Klassenzimmer: „Es ist wie früher, 80 Jahre alte Originallampen in Kugelform und die Originalsockelleisten zusammen mit den alten Schulbänken machen den Raum absolut authentisch“. Er lobte die Helligkeit der Museumsräume und deren ursprüngliches Parkett. „Wir müssen anfangen“ setzte er fort, „Sie haben gut gearbeitet, das Schulmuseum wird gelingen. Der Funke muss überspringen, über kurz oder lang erhalten Sie dann auch den erwünschten 4. Raum für Wechselausstellungen.“ Vor allem interessierte den OB das Thema Mädchenbildung in der geplanten Ausstellung: „Dazu haben die PH und die VHS in ihrem Angebot Veranstaltungen, jetzt kann man dazu in Gmünd auch etwas besichtigen.“ Zum Redeschluss fügte er ein Versprechen hinzu: „Meine Leute vom Bauhof helfen bei der Einrichtung des Schulmuseums, Frau Fetzer rufen Sie an, leihen Sie sich ein paar Männer.“ Prasselnder, langanhaltender Beifall war die Antwort der 34 anwesenden Vereinsmitglieder.
Spontan beschloss der OB seinen Beitritt zum Förderverein, füllte sofort das entsprechende Formular aus. Gerda Fetzer begrüßte ihn als 219. Mitglied: „Eine Primzahl ist immer gut“. Danach sprach Klaus Arnholdt: „Der OB hat alle für sich eingenommen, da ist es für mich immer schwierig, etwas zu äußern. Richard Arnold hat mir gesagt: Du warst Schüler bei Frau Fetzer, Du machst den Ansprechpartner zum Förderverein – auf diese Zusammenarbeit freue ich mich. Auch den Museumsdesigner Tomas Sturm kenne ich seit langem, wir sind Partner in der Sache, wollen uns abstimmen, nehmen Sie alle das Angebot meiner Zusammenarbeit an.“ Auch dazu gab es große Zustimmung.
Nach dieser Information entwarf der OB eine Vision der zukünftigen Museumslandschaft in Gmünds Zentrum, wie er sie sehe. Neben den schon bestehenden kulturellen Einrichtungen entstünde im Erdgeschoss des Glockenturms des Münsters ein Schaufenster der Staufersaga. In der ebenfalls mit staufischen Grundmauern versehenen Grät habe gegenwärtig Hans Kloss sein Atelier, nach der Renovierung würden in deren 1. Stock die Werke von Hans Kloss in einem Museum gezeigt. Auch das Schattentheatermuseum habe er mit seiner Position „hier stehe ich, ich kann nicht anders“ in Marktplatznähe erkämpft. Auch Herr Reusch kämpfte wie Gerda Fetzer lange vergeblich um sein Ziel, schloss er den Bogen der Museumsmeile zum Schulmuseum – wiederum mit riesigem Beifall. Der Museumsdesigner Tomas Sturm gab einen Einblick in den Projektstand, berücksichtigte dabei besonders die Dokumentation der Schulgeschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd seit deren 1. Urkunde von 1162. Schwerpunkt der Ausstellung seien dabei die Jahre von der Weimarer Republik bis heute. Die Chronologie der Schrift von ihren ersten Anfängen an habe bewirkt, dass Religion, Gesellschaft, das ganze Leben sich fortwährend veränderten – auch dies solle gezeigt werden. Die Museumsinhalte würden von vier Teams bearbeitet. Die Zeit bis zum 12. Mai, dem Eröffnungstag, werde inzwischen sehr knapp – „aber wir werden fertig werden“. Anneliese Brandstetter gab als Schatzmeisterin einen positiven Kassenbericht – zum letzten Mal in den nächsten Jahren, wenn sie an die gewaltigen bevorstehenden Kosten denke. Die Kassenprüfer gaben ihr Plazet ab, Gerhard Walz betonte dabei die sehr saubere und richtige Buchführung, lobte die „akkurate Schatzmeisterin, sie hält das Geld zusammen.“ Gerda Fetzer dankte allen erschienen Vereinsmitgliedern, insbesondere den Teamleitern und deren Mitarbeiter für ihre planvolle Arbeit. Zum Schluss zeigte Roland Steeb per Beamer eine beeindruckende Bilderfolge aus dem Besuchergeschehen im historischen Klassenzimmer um 1900 in Heubach und den Baufortschritten im Klösterle.