LGH erhält Sonderpreis für das schnellste Fahrzeug bei der Deutschen Meisterschaft

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Seit dem Schuljahr 2008/​09 starten Junior– und Seniorteams des Landesgymnasiums für Hochbegabte (LGH) beim internationalen Technologiewettbewerb „Formel 1 in der Schule“.

Freitag, 20. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
113 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Obwohl der kleine Rennstall des LGH mittlerweile regelmäßig die besten Teams im Südwesten der Bundesrepublik stellt, ist der ganz große Wurf auf nationaler Ebene bisher ausgeblieben.
In der aktuellen Rennsaison haben sich die drei erstplatzierten Seniorenteams für die Weltmeisterschaft, die im Herbst in Abu Dhabi stattfinden wird, qualifiziert. Leider war die Anzahl der weitergeleiteten Teams im Jahr 2009 noch auf eins beschränkt, damals holte das Team „Stormriders“ den Titel des Deutschen Vizemeister (das damalige Juniorteam „Airbreakers“ wurde sogar Deutscher Juniormeister). In der Zwischenzeit hat die Konkurrenz in diesem Wettbewerb stark zugenommen. Neben der Vorstellung des Entwurf und der Produktion einer Kleinserie von Rennboliden aus Balsaholz wird das Projekt, in einem Portfolio dokumentiert und mithilfe einer Rennbox präsentiert.
Für das diesjährige Seniorteam des LGH, die „falconnects“, hat es zwar „nur“ für den siebten Platz gereicht, dafür konnten die vier Jungs der Klasse 11 den sehr prestigeträchtigen Sonderpreis für das schnellste Wettbewerbsfahrzeug einfahren. Der kleine Rennbolide, der mit einer genormten Druckgaspatrone angetrieben wird, benötigte für die 20 Meter lange Renndistanz nur 1,071 Sekunden und war damit zwei hundertstel Sekunden schneller als das zweitschnellste Fahrzeug und unterbot den bisherigen LGH-​Rekord, der bei 1,099 Sekunden stand, deutlich. Möglich wurde dieser Erfolg insbesondere durch die Unterstützung durch die Firma C. & E. FEIN GmbH aus Bargau. Die vier Teammitglieder von „falconnect“ sprachen bereits im Jahr 2011 beim Geschäftsführer, Richard E. Geitner, vor, präsentierten ihr Projektvorhaben und erhielten von ihm die Zusage für die erbetene technische Unterstützung. In der Entwicklungsabteilung von Fein wurde dann mit H. Peisert und seinem Team getüftelt und gefachsimpelt, wie man den vom Konstrukteur der falconnects erarbeiteten CAD-​Entwurf, der bereits in Zusammenarbeit mit dem FKFS in Stuttgart aerodynamisch optimiert worden war, bestmöglich in ein fertiges Fahrzeug umsetzen kann.
Neben der Aufbereitung der CAD-​Daten für eine Fünf-​Achs-​Fräsmaschine wurde insbesondere das Fahrwerk, also die Verbindung von Achse, Kugellager und Rad, so weiterentwickelt, dass die einzelnen Teile hochpräzise gefertigt und zusammengefügt werden konnten. Das fertige Modell wies im Vergleich zu den auf der LGH-​eigenen Drei-​Achs-​Fräsmaschine produzierten Entwürfe deutliche Qualitätsverbesserungen auf, die letztendlich den erzielten Sonderpreis erst möglich gemacht haben.
Vor kurzem überreichten Edward, Jan, Kevin und Vincent als Dank für die großartige Unterstützung an Richard E. Geitner einen im „feinorange“ lackierten Rennboliden, der ab sofort im Ausstellungsbereich der Firma Fein besichtigt werden kann.
In diesem Zusammenhang konnten seitens des LGH-​Rennstalls noch einmal die besondere Bedeutung derartiger Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaftsunternehmen für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen hervor gehoben werden. Und vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr im fünften Anlauf mit der ersehnten Qualifikation für die Weltmeisterschaft.