Schaukämpfe locken das Volk zu Gamundia an

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ein Publikumsmagnet war das Ritterturnier auf dem Marktplatz. Zu Hunderten strömte das „Volk zu Gamundia“ herbei und feuerte die tapferen Ritter beim Kampf um „Weib und Macht“ an.

Sonntag, 08. Juli 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (pat). Ein echtes Spektakel boten die Armati Equites auf ihren Pferden, mitten in der Gmünder Innenstadt lebte das Mittelalter während der Schaukämpfe wieder auf. „Höret Volk zu Gamundia, wir wollen Euch in die eigene Geschichte entführen“, verkündeten die Herolde. Um „Weib und Macht“ wurde in historischem Ambiente gekämpft. Bei verschiedenen Prüfungen mussten die „hohen Herren“ ihre Kampfgeschicklichkeit beweisen und ernteten dafür Hohn oder großen Jubel. Ob beim Ringstechen, Rolandsreiten oder beim Tjost und weiteren Aufgaben – beim „Turnei“ schenkten sich die edlen Ritter nichts. „Ihr könnt die Recken anfeuern, wie es Euch beliebt“, forderten die Herolde das Publikum auf. Zum Liebling entwickelte sich schnell Ulrich von Rechberg, der auch als Gewinner den Kampfplatz verlassen durfte. Mit seinen Mitstreitern wies er die Mannen des unbeliebten Friederich II., Kurfürst von Colonia, in die Schranken. Der Spott der Herolde blieb Ulrich aber auch nicht erspart. „Ihr stechet mit der Lanze, wie ein Junker beim ersten Male“, musste er sich nach einem fehlerhaften Ritt unter dem Gelächter der Bürger von Gamundia anhören. Der spätere Held blieb von derlei Gespött unbeeindruckt und warf seinen Konkurrenten beim Tjost, dem Lanzenduell zu Pferde, aus dem Sattel. „Das war ein mächtiger Stoß“, mussten dann auch die Herolde bekennen. Als guter Verlierer zeigte sich der Kurfürst zu Köln: „Ihr habt Mann gegen Mann dieses Turnei für Euch entschieden.“ Unter Jubelschreien führte Ulrich nun die Dame seiner Wahl vom Kampfplatz.
Eigens für dieses Turnier wurde das Ritterspiel von der Regisseurin und Dramaturgin Kathrin Bechstein konzipiert – und es fand bei jeder Vorstellung großen Anklang. Lange vor dem Turnierbeginn musste sich das „Volk“ einfinden, um einen Platz mit entsprechender Sicht zu finden. Beeindruckend waren nicht nur die Geschicklichkeit und der Mut der Ritter und ihrer Vasallen, sondern auch der Gehorsam der Pferde. „Das höchste Gut der Ritter sind ihre Streitrösser“, erklärten die Herolde. Und das bewiesen Ross und Reiter im Anschluss, denn die Pferde gingen nicht nur sprichwörtlich für ihre Besitzer durchs Feuer.