Für Klima– und Radlerdemo: Einhorntunnel Freitagnachmittag für etwa zwei Stunden gesperrt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Für einen Demonstrationszug der Gmünder Klimaschutz– und Fahrradaktivisten durch die Innenstadt und insbesondere durch den Einhorntunnel wird dieser am Freitag, 25. September, ab etwa 13.30 Uhr bis voraussichtlich 15.30 Uhr gesperrt. Die Stadtverwaltung empfiehlt den motorisierten Verkehrsteilnehmern eine weiträumige Umfahrung des Stadtgebiets, weil mit verstopften Straßen zu rechnen ist.

Donnerstag, 24. September 2020
Heino Schütte
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Wie aus einer Flut von Wortmeldungen in den sozialen Netzwerken sowie aus zahlreichen Pressemitteilungen und Stellungnahmen ersichtlich ist, wird diese Tunneldemo extrem kontrovers diskutiert. Zu der Aktion aufgerufen haben namens der Bewegung „Fridays for Future“ Stadtrat Tim-​Luka Schwab (SPD), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND (Regionalgeschäftsführer Andreas Mooslehner) und Fahrradkurier Volker Nick. Sie vertreten die Meinung, dass sie beziehungsweise die Bewegung „Fridays for Future“ gerade den Tunnel und den Ausbau der B 29 im Remstal als Symbol einer verfehlten Verkehrs– und Klimapolitik betrachten und bewusst mit der Tunneldemo einen „Weckruf“ starten wollen. Gegenübergestellt werden die gewaltigen Investitionen für den B29-​Ausbau einerseits, während beispielsweise andererseits für einen zeitgemäßen Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Aalen und Ulm immer noch gekämpft werden müsse. Während die Argumente für und gegen die heutige Tunneldemo teils sehr emotional ausgetauscht werden, bemüht sich die Stadtverwaltung um eine neutrale und vor allem sichere Abwicklung der außergewöhnlichen Protestveranstaltung, die sich auf eine juristisch bestätigte Grundlage (Demonstrationsfreiheit) stützen kann. Zunächst wird gegen 13.30 Uhr der Tunnel gesperrt. Hierbei werden automatisch die Zufahrtsschranken geschlossen, Ampeln springen auf Rot und die Wegweisung für die oberirdische Umleitungsstrecke durch die Innenstadt werde aktiviert. Erst wenn der Tunnel völlig leer ist, darf die Radlerdemo mit ihren 50 angemeldeten Teilnehmern starten. Sicherheitshalber werden zusätzlich an den Tunnelportalen jeweils ein Lkw vom Bauhof quergestellt, falls Autofahrer die Tunnelsperrung missachten sollten. Eine weitere Sicherheitsvorkehrung: Hinter den Fahrradfahrern wird sich ein Transportfahrzeug einreihen, um beispielsweise mit Plattfuß liegengebliebene Radler aufzunehmen. Der Protestzug beginnt am Bahnhofsvorplatz und wird am Tunnelportal West über die Rampe bei der Firma Opel Staiger in die Röhre einfahren. Die Ausfahrt ist dann am Portal Ost bei der Weleda mit Rückfahrt in die Innenstadt und Abschlusskundgebung auf dem Johannisplatz. Mehr Informationen und Meinungen zur Tunneldemo am Freitag in der Rems-​Zeitung.