Kommentar: Landwirte ernst nehmen

Schwäbisch Gmünd

Foto: astavi

Bauern-​Chef Hubert Kucher wird bei der Diskussion mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann übergangen, vergessen, vielleicht, weil die Zeit drängt. Kretschmann muss weiter. So, oder so: Es ist ein Unding, dem offiziellen Vertreter der Landwirte keine Stimme zu geben.

Donnerstag, 30. Juni 2022
Thorsten Vaas
44 Sekunden Lesedauer

Schließlich dreht es sich nicht um ein kleines Stückchen Land, sondern um 64 Hektar Fläche – das sind fast 90 Fußballfelder, für die zahlreiche Landwirte beim Besuch des Ministerpräsidenten einstehen. Sie sorgen sich. Die Größe des geplanten Technologieparks treibt sie ebenso um wie die Topografie und die Frage, wie sinnvoll es angesichts leerer Hallen sei, ein Gewerbegebiet aus dem Boden zu stampfen. Der Boden, auf dem sie ihre Landwirtschaft haben.

Freilich wird man ihre Fragen kaum allesamt bei einem Ortstermin zwischen Bargau und dem Gügling klären können. Den offiziellen Vertreter des Bauernverbands bei der offiziellen Diskussionsrunde jedoch außen vor zu lassen, wirft einen Schatten auf die Diskussionskultur. Man muss ihn und die Landwirte in demokratische Prozesse einbinden, ihnen eine Stimme geben. Man muss sie ernst nehmen.
Mehr dazu: Technologiepark Aspen: Landwirte schlagen Alarm