Erneut Wasserrohrbruch

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke hat eine ziemlich schlaflose Woche hinter sich. In der Nacht zum Freitag gab es im Stadtgebiet schon wieder einen Wasserrohrbruch, der diesmal den steilen Kaffeebergweg in einen Gebirgsbach verwandelte

Freitag, 26. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Gegen Mitternacht waren Anwohner und Passanten auf das Rauschen aufmerksam geworden. Auf diese Form von Abkühlung in diesen tropischen Nächten würde man natürlich gerne verzichten, besonders auch die Männer des Bereitschaftsdienstes der Stadtwerke, die seit vergangenen Samstag eine ungewöhnliche Serie von Wasserrohrbrüchen im Stadtgebiet bewältigen müssen. Sie waren am Kaffeebergweg auch sofort zur Stelle, um den beschädigten Leitungsabschnitt abzuschiebern, so dass an Fahrbahn und bei den Anliegern nicht noch mehr passierte. Wie schon am vergangenen Samstag, wo den ganzen Tag über sogar die Mutlanger Straße (B 298) komplett gesperrt werden musste und ein Verkehrschaos die Folge war, gab es am Kaffeebergweg gewisse Verwunderung darüber, dass es relativ lange dauerte, ehe ein Bautrupp mit Bagger zur Stelle war, um den Wasserrohrbruch zu beseitigen. Man traute auch seinen Ohren nicht, als es hieß, dass die Tiefbaufirma und der Bagger erst aus Aalen herbeigeholt werden müsse. Wie die Rems-​Zeitung hierzu weiter erfuhr, sind bei der Vergabe von solchen Arbeitsleistungen seitens der Stadtwerke-​Leitung Baufirmen aus dem Gmünder Raum neuerdings nicht mehr zum Zuge gekommen. Auch wirft natürlich der Zustand des Wasserleitungsnetzes angesichts der Wasserrohrbrüche in jüngster Zeit Fragen auf. Bei den Stadtwerken war hierzu gestern Nachmittag kein Verantwortlicher mehr zu erreichen. Die Serie könne auch Zufall sein, verlautete als erste Stellungnahme. Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann berichtete auf Anfrage über den Umstand, dass es in Gmünd selbst offensichtlich gar nicht mehr so viele Tiefbaufirmen gebe, die in der Lage sind, solche vertraglichen Jahresleistungen, bei Notreparaturen rund um die Uhr parat zu sein, einzugehen. Andererseits erklärte er aber auch, dass bei Gefahr im Verzug selbstverständlich sofort und ohne Rücksicht auf Verträge bei allen Firmen durchtelefonierte werde, um in kürzester Frist einen Bagger plus Bautrupp vor Ort zu haben. Bei den Ereignissen am vergangenen Wochenende, wo es an mehreren Stellen zu Wasserrohrbrüchen gekommen war, seien sogar mehrere Firmen im Einsatz gewesen. Ein Problem sei auch die Ferienzeit. Aus einer kleinen Tiefbau-​Firma im Gmünder Raum hörten wir aber auch gewisse Verbitterung: In der Branche sei es halt so wie im Einzelhandel: „Es gibt große Supermärkte und wir sind halt ein Tante-​Emma-​Laden geblieben. Und die Stadtwerke tendieren neuerdings leider eher zum Supermarkt.“ Und nehmen dafür offenbar längere Fahrzeiten in Kauf.