In der Scheuelberghalle Bargau freute sich der Musikverein über viele Gäste

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Da durfte sich Achim Falkenberg als Vorsitzender des MV Bargau am frühen Sonntagabend freuen, hatte doch das schöne Frühlingswetter eine große Schar von Besuchern in die Scheuelberghalle gelockt – die für ihr Kommen mit einem ausnehmend abwechslungsreichen Konzert belohnt wurden.

Montag, 26. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
107 Sekunden Lesedauer


GMÜND-​BARGAU (kos). Noch einen Grund zu Freude gab es, weil Bruno Kottmann das Orchester seit nunmehr zehn Jahren leitet und stolz auf einen ausgezeichneten Klangkörper sein kann. So war es nur folgerichtig, dass an diesem Konzertabend, durch den Claudia Rieg als Moderatorin kurzweilig führte, das Beste aus zehn Jahren geboten wurde und auch Liebhaber anspruchsvoller Musik für das Blasorchester voll auf ihre Kosten kamen. Das geschah gleich beim einleitenden klanggewaltigen Auszug aus „Carmina Burana“, dem „ein Sonnentag in Südtirol“ folgte. Bruno Kottmann hatte in dieser von ihm geschriebenen Komposition Eindrücke eines Besuchs in Südtirol musikalisch verarbeitet und darin auch Volksliedhaftes einbezogen. Gemütvoll erklangen darin auch die Glocken auf der Almwiese und das sauber gespielte Alphorn, so dass man diese Komposition des „hauseigenen“ Komponisten gewiss noch häufiger hören wird.
Auch die dann folgende Musik aus dem Piratenfilm „Fluch der Karibik“ war abwechslungsreich und klangvoll und traf den Geschmack der vielen Zuhörer, wie es auch hier der große Beifall bewies. Den gab es dann aber ganz besonders, nachdem in einem Lied aus dem Musical „Elisabeth“, das jetzt wieder fröhlich Urständ feiert, die heißgeliebte Kaiserin Sissi im Lied „Ich gehör nur mir“ von ihren Träumen sang. Tabea Kottmann gefiel hier als überzeugende Gesangssolistin mit ihrer gekonnten und sicheren Interpretation.
Groß war dann auch der Applaus für das vom Orchester unter Bruno Kottmann mitreißend gespielte Werk über den Weltbestseller Moby Dick von Herman Melvilles, den William Francis McBeth kunstvoll in Noten gesetzt hatte; die Jagd des Käpt’n Ahab nach seinem Erzfeind, dem weißen Wal, konnte so musikalisch nachvollzogen werden, der Verlust eines Beines, bis hin zum chaotischen Untergang des Walfängers. Bernd-​Rüdiger Eiche als einziger Überlebender „Ishmael“ erläuterte die einzelnen Sätze des „Of Sailors and Whales“ betitelten Werkes gekonnt. Dafür war der Beifall des Bargauer Publikums schier überwältigend.
Auch das große Jugendblasorchester des Musikvereins, ebenfalls von Bruno Kottmann dirigiert, durfte sich über verdienten Beifall für Norwegische Impressionen, schottische Lieder oder Blues-​Rock freuen – allesamt gut einstudierte Titel, mit denen sich die jungen Musikerinnen und Musiker beim Wertungsspiel im Juni am Internationalen Jugendmusikfestival in Ehingen beteiligen wollen. Zum Ende des Konzertes durften sich die Gäste dann auch über „Dear Frog“, einen traurigen Frosch, freuen, einem Solo für Posaune und Blasorchester, das Magnus Barthle als Solist mit den Wah-​Wah-​Effekten zu einem Kabinettstückchen gestaltete. Schließlich setzte dann das Blasorchester mit einem Hitmedley einen weiteren schönen Schlusspunkt.