Bartholomäer Amici di Casola besuchten die italienische Partnergemeinde

Ostalb

Rems-Zeitung

Der Bartholomäer Partnerschaftsverein verweilte kürzlich zu einem einwöchigen Besuch in der Partnergemeinde Casola Valsenio. Neben dem Erlernen der Sprache stand auch der Besuchder benachbarten Städte der Emilia-​Romagna auf dem Programm.Von Bettina Ritz

Donnerstag, 11. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
173 Sekunden Lesedauer

BARTHOLOMÄ. Dabei genossen die Teilnehmer den südländischen Flair sowie die italienische Sonne. Bei den abendlichen Kontakten mit den italienischen Freuden konnten die ersten Sprachversuche angewandt und die deutsch-​italienischen Freundschaften näher ausgebaut und gefestigt werden.
Die Reise wurde von den Partnerschaftsvereinen aus Bartholomä und Casola organisiert. Die 15 Personen umfassende Gruppe erwartete ein abwechslungsreiches Lern– und Besuchsprogramm. Im Mittelpunkt stand ein fünftägiger Sprachkurs.
Am Anreisewochenende fand zum 20. Mal das „Fest der vergessenen Früchte“ statt. Im ganzen Ort verteilt bieten hier die Händler, Obstbauern und Vereine die gesammelten Früchte und die daraus hergestellten Produkte an. Es sind überwiegend Früchte, die in Hecken und Büschen an den Feldrändern wachsen und die früher zur Herstellung von Speisen und zum Kochen verwendet wurden, heutzutage allerdings in Vergessenheit geraten sind.
Am Abend ließen sich die Besucher im „Ristorante Fava“ mit einem traditionellen Menü, das ausschließlich nach alten Rezepten mit diesen vergessenen Früchten gekocht wurde, verwöhnen.
Der morgendliche Sprachkurs, der von vier italienischen Lehrern aus Casola in vorzüglicher Weise vorbereitet und durchgeführt wurde, verschaffte erste Einblicke und Eindrücke in die italienische Sprache. Sehr geduldig und einfühlsam erläuterten die Italiener die für Deutsche doch recht komplizierte Grammatik. Sehr vorteilhaft war es, dass bei den verschiedenen Besuchen in den zahlreichen Bars und in den „ristoranti“ das Gelernte dann direkt in der Praxis angewandt werden konnte.
Neben dem Kurs stand nachmittags und abends das Kennenlernen der Kultur, der Sehenswürdigkeiten, der Lebensweise und natürlich der Menschen im Vordergrund. Die Städte Bologna, Brisighella und Riolo Terme mit ihrem typischen südländischen Flair luden bei spätsommerlichem Wetter zur Besichtigung, zum Schlendern und Bummeln ein. Ein Teil der Gruppe durchstreifte auf verschiedenen Wanderungen die typische Hügellandschaft mit ihren Weinbergen, Obstplantagen und Olivenhainen. Hierbei wurden die Wandertouren für die nächstjährige einwöchige Wanderreise in die Partnergemeinde erkundet.
An einem Nachmittag galt der Besuch einem exklusiven Weingut, das die regionalen Spitzenweine des „Sangiovese“ vermarktet. Bei der Weinprobe und der Besichtigung des Weinkellers konnte der vorzügliche Vino gekostet werden.
Bei einer Bierprobe und dem Besuch einer kleinen Brauerei, die von einem der Casolaner Freunde erst neu gebaut worden ist, konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, dass dieses Bier unserem deutschen Pils oder Weizen in keiner Weise nachsteht.
Ein Tagesausflug mit viel Sonnenschein ans Meer nach Cervia stellte einen der Höhepunkte der Woche dar. Unter Begleitung von Alt-​Bürgermeister Giorgio Sagrini aus Casola genoss man nach der Besichtigung der Meersalz-​Salinen und des Museums einen Spaziergang durch die altertümliche Festungsstadt und den Hafen. Der krönende Abschluss dieses Tages fand bei einem opulenten italienischen Menü im Yachthafen statt. Hier wurden die Bartholomäer mit exzellenten Fisch– und Muschelgerichten verwöhnt. Dabei lernten sie die typische Esskultur ihrer Freunde kennen und ließen Gaumen und Magen verwöhnen.
Abends trafen sich die Bartholomäer meist mit italienischen Freunden zum „Cena“, Abendessen. Beim Genießen der italienischen Spezialitäten kam man sich in herzlicher und freundschaftlicher Atmosphäre näher. Wie bereits bei vorherigen Besuchen waren die Ostälbler auch dieses Mal wieder begeistert von der ihnen entgegengebrachten Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Freunde aus Casola.
Daher ließen sie es sich auch nicht nehmen und luden die italienischen Freunde an einem Abend zum Essen auf ein typisch schwäbisches Gericht ein. Die Schnitzel mit Spätzle, Kartoffelsalat und Soße kamen bei den italienischen Gästen sehr gut an und fanden großes Lob.
Zum Abschiedsessen traf man sich in der alten, zu einem erstklassigen Restaurant umgebauten Kirche in Casola. Mit einem Geschenk aus Bartholomä bedankte sich Karl Busch bei den Lehrerinnen und dem Lehrer sowie dem Vorsitzenden des italienischen Partnerschaftsvereins, Giorgio Sagrini, für die herzliche Aufnahme und Gastfreundschaft sowie die hervorragende Organisation.
Viel Spaß machte es, den im Sprachkurs erlernten Kanon „Fra Martino“ — Bruder Jakob — auf Italienisch zu singen. Zur Überraschung stimmten die italienischen Freunde in diesen Kanon in deutscher Sprache mit ein. Bürgermeister Nicola Iseppi überreichte bei der Gelegenheit allen Kursteilnehmern ein Zertifikat über den erfolgreich abgeschlossenen Sprachkurs in Casola Valsenio, selbstverständlich in italienischer Sprache. Zu später Stunde hieß es Abschied nehmen auf ein Wiedersehen beim Sommeranfangsfest und der Wanderwoche im Juni nächsten Jahres.