Heubacher Grundschüler als Rosskastanienretter unterwegs

Heubacher Grundschüler sammeln – unterstützt durch das Waldmobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. – von der Miniermotte befallenes Kastanienlaub. „Boah, sind die winzig!“ stellt ein Schüler der Klasse 3 der Schillerschule erstaunt fest, als er den Schädling durchs Binokular betrachtet.

Donnerstag, 11. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
96 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (pm). Mitgebracht hatte das Gerät im Waldmobil die Leiterin der mobilen Umweltbildungseinrichtung, Forstingenieurin Nicole Fürmann. Sie leitet das 1992 gegründete, erste Waldmobil Deutschlands seit 15 Jahren. Es ist ein Initiative des Landesverbands Baden-​Württemberg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. und am Haus des Waldes in Stuttgart-​Degerloch stationiert. Von dort aus fährt es 160 Mal im Jahr zu Schulen, Kindergärten, aber auch Feriengruppen, mehr als 40 000 baden-​württembergische Kinder konnten in diesem Zeitraum durch handlungsorientierte Unterrichtsprojekte an das Thema Wald herangeführt werde.
Das Waldmobil, ein ausgebauter und ausgestatteter Transporter, dient für die Exkursionen als Basisstation, die für die Erkundungsgänge benötigten Bestimmungsbücher, Lupen oder Ferngläser werden dann in den Rucksack gepackt und: los geht’s! Je nach gewünschtem Thema beschäftigen sich die Waldforscher mit Tierspuren, dem Wald als Ökosystem oder den Bäumen.
Seit 2009 bietet das Waldmobil ein spezielles Aktionsprogramm zum Rosskastanienschutz an. Schülerinnen und Schüler der Dritten und Vierten Klassen sammeln im Spätherbst das von der Kastanienminiermotte befallene Laub, welches dann verbrannt wird. „Es ist für die Schüler ein wichtiges Erlebnis, damit einen Beitrag zum Naturschutz leisten zu können.“ Begründet Klassenlehrerin Nicole Kienle , warum sich die Schule an der Aktion trotz voll gedrängter Unterrichtstage beteiligt.
Um den Kostenbeitrag für die Schulen gering halten zu können, ist das Projekt auf Spenden und Sponsorenbeiträge angewiesen. Die Kastanienlaub-​Sammelaktion kann den Schulen vollkommen kostenfrei angeboten werden, weil unteranderem die WALA Heilmittel GmbH die Aktion unterstützt. Silke Röttgers, Mitarbeiterin der Presse– und Öffentlichkeitsarbeit, war gleich überzeugt von der Idee des Waldmobils: „Der methodische Ansatz des Waldmobils, Kinder auf diesem handlungsorientierten Weg an das doch sehr abstrakte Thema heranzuführen, ist ganz hervorragend. Wir verwenden in unseren Produkten Auszüge aus der Rosskastanienrinde und nicht nur deshalb ist uns der Erhalt dieses zu allen Jahreszeiten beeindruckenden Baumes ein Anliegen.“ Auch die Stadt war gleich bereit, die Mitarbeiter des Bauhofs mit einem großen Anhänger an diesem Vormittag in die Stellung zu schicken, damit das befallene Laub zur Müllverbrennung gebracht werden kann.

Interessierte Schulen können sich mit ihren Dritten oder Vierten Klassen für den Herbst 2011 unter www​.wald​mo​bil​.de um einen Termin beim Waldmobil bewerben.