Kunst und Kunsthandwerk im Untergröninger Schloss

Kunst und Kunsthandwerk in einer ungewöhnlichen Zusammenstellung sind noch bis Sonntagabend imUntergröninger Schloss zu sehen.Den „Winterträumen“ weht am Wochenende allerdings einmeteorologisch laues Lüftchenum die erlesene und schöne Nase.Von Herbert Kullmann

Sonntag, 14. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
88 Sekunden Lesedauer

ABTSGMÜND-​UNTERGRÖNINGEN. „Schönes und Erlesenes“ steht in der Unterzeile der Ausstellung, doch wer den Schlosshof betritt, den empfängt zunächst einmal ein bestechend feiner Duft nach Mandeln, italienischem Käse und Salami. Auch die Musik aus dem Säulensaal lässt keine Wünsche offen. Es klingt nach Didgeridoo, Trompete und Klavier – eine nicht alltägliche, dafür umso überraschendere Kombination. Dann endlich ist das Auge an der Reihe. Bummeln und Shoppen sind angesagt und wer in die Vielfalt kunsthandwerklicher Produkte eintaucht, weiß, was schön ist und sich von schnöder Massenware unterscheidet.
Schloss Untergröningen biete eine wahre Entdeckungsreise durch unzählige Schlossetagen und einen im tiefen Keller liegenden Schlossgewölbe, betonte Petra Pachner bei der Eröffnung. Hinter jeder Tür verberge sich Neues und manchmal auch ziemlich Überraschendes in unvergleichlich kreativer Vielfalt. Kurzum: Die vielen Artefakte an Schmuck, Designermode, handgesiedete Seifen, Glas, Keramik, Puppen, Spielzeug, Holzobjekte, Schalen, und insbesondere an Wohndesign, von der Künstlerlampe bis zum kompletten Kleiderschrank, scheinen einen Guinnessrekord aufstellen zu wollen.
Dabei „schluckt“ das riesige Barockschloss diese Vielzahl an Angebote mit Leichtigkeit, so dass sich die Ausstellung weitläufig und gediegen zeigt. Auch die Kunst, die sich im Südflügel zeigt. Getrennt von der kunsthandwerklichen Sparte offeriert hier Simon Maier in einem inszenierten Atelier farbenprächtige Malerei, monochromer Minimalismus kommt von Wlodek Szwed und die fotografischen Momentaufnahmen von Dr. Kay Muras. Wer der Spur des „Erlesenen und Schönen“ ins Gewölbe hinunter folgt, findet in einer heimeligen Atmosphäre einen traditionellen Kunsthandwerkermarkt. Hier dreht beispielsweise eine Perlenmacherin vor offener Flamme Glas, eine Goldschmiedin zeigt wie Schmuck entsteht und für die Küche notwendigen Utensilien wie Schneidebrettchen und Pfeffermühle gibt es obendrein.
„Wo Kunst auf Kunsthandwerk trifft, ein wertvoller Diamantring auf den Froschkönig aus Filz, wo Edles mit schlichten Alltagsdingen einhergeht, werden zwischen nüchterner Sachlichkeit und unverhüllter Romantik auch Winterträume wahr“, so Petra Pachner.

„Winterträume“ bieten auf Schloss Untergröningen bis Sonntagabend Kunsthandwerk und Kunst. Heute von 14 bis 21 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.