DLRG Gschwend machte einen schönen Ausflug mit einem interessanten Besichtigungsprogramm in Sachsen

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Schönheiten des Landes Sachsen waren den Bewohnern der damaligen Bundesrepublik nur erschwertzugänglich. Inzwischen sind die neuen Bundesländer ein beliebtes Ziel für Vereinsausflüge – zum Beispiel für die DLRG-​Ortsgruppe Gschwend.

Montag, 22. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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GSCHWEND (wp). Samstagnacht um 2 Uhr startete der Bus mit 22 bestens gelaunten DLRG-​Mitgliedern – über die Autobahn A 6 Richtung Nürnberg, dann weiter Richtung Hof auf der A9. Trotz der Tageszeit verstummten die angeregten Gespräche nur langsam, und Ruhe kehrte erst ein, als der Busfahrer seine vorgeschriebene Pause machte. Über die A 73 ging es auf die A 4 bei Chemnitz, wo ein herrlicher Sonnenaufgang bestes Spätherbstwetter erahnen ließ.
In Dresden angenommen, wurde unter freiem Himmel direkt am Elbufer ein herrliches Frühstück eingenommen, bevor die bestellte Stadtführerin eintraf und die Reisegruppe auf den Weg rund um das „Elbflorenz“ mitnahm. Die Randbezirke der Stadt waren bei dem verheerenden Bombenangriff im Februar 1945 weitgehend verschont geblieben, weshalb dort viele Villen aus der Gründerzeit nach den aufwändigen Sanierungen der vergangenen Jahrzehnte wieder in neuer Pracht erstrahlen. Weiter ging die Fahrt zur neu erbauten Synagoge mit ihrem eigenwilligen Baustil, dann zur Residenz und weiter zur Frauenkirche.
War das einstige Trümmerfeld dieses Barockbaus über Jahrzehnte ein Symbol und Mahnmal gegen den Krieg, so ist es nun seit dem Aufbau und der Einweihung vor fünf Jahren zu einem Symbol für Frieden und Versöhnung geworden. Der Großteil der Gschwender Besucher ließ es sich nicht nehmen, in die Kuppel hochzusteigen, um von oben einen Blick in den Kirchenraum zu werfen, wo gerade ein Gottesdienst stattfand und den Ausblick auf die Stadt und das Elbtal zu genießen.
In der nahe gelegenen Augustusstraße war der „Fürstenzug“ zu bewundern, ein Bildnis aus rund 25 000 Keramikkacheln angefertigt, welches die sächsischen Herrscher des Fürstenhauses Wettin von deren Beginn als Markgrafen bis zum Ende als Könige Sachsens darstellen. Dieses Kunstwerk gilt als das größte Keramikbild der Welt.
Nachdem sich die Stadtführerin von den Gschwender Gästen verabschiedet hatte, wurden die Hotelzimmer bezogen, anschließend etwas bummeln gegangen um am Abend im „Altmarktkeller“ den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen zu lassen.
Der Sonntag führte die DLRG-​Gruppe nach Schloss Pillnitz. Dieses unter Kurfürst Friedrich August, genannt „dem Starken“ um 1724 erstellte Schloss mit Wasser– und Bergpalais beeindruckte durch die imposante Parkanlage und die Orangerie. Eine Seltenheit ist eine im Jahr 1780 gepflanzte Kamelie, die mit einem Kronendurchmesser von zwölf Metern jedes Jahr im Herbst von einer Art mobilem Gewächshaus vor Kälte geschützt wird.
Weiter ging die Reise in die Sächsische Schweiz mit ihren imposanten Felsengebilden, bevor die Festung Königstein angesteuert wurde. Diese 1233 gegründete Burg besitzt den mit 152 Meter tiefsten Brunnen Sachsens.
Interessant auch die wechselvolle Geschichte der Anlage: Als Festung, als Zufluchtsort während Kriegen oder der Revolution 1848 für die Wettiner-​Dynastie, dienten die Mauern im Laufe der Jahrhunderte als Gefängnis und Kriegsgefangenenlager, bis die rund 9 Hektar große Anlage 1955 als militärpolitisches Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Nach einer kurzen Kaffeepause am späten Nachmittag wurden die Ausflügler wieder ins Hotel zurück chauffiert. Der Abend wurde im „Pulverturm“ bei Abendessen und Livemusik verbracht.
Am Montag ging es schon früh zum nahe Dresden gelegenen Schloss Moritzburg und weiter nach Meißen, wo die bekannte Porzellanmanufaktur angesteuert wurde. Bei der Betriebsbesichtigung wurde die Herstellung des „weißen Golds“ den Besuchern aus Gschwend näher gebracht.
Ein Stadtbummel schloss sich an, bevor der Bus wieder Richtung Heimat fuhr. Ein gelungener Ausflug ging seinem Ende entgegen, der Dank guter Organisation durch Michael Wendel und den „Geheimtipps“ vom „Ruppse Karle“, diesem sympathischen Urgestein von Busfahrer, den Teilnehmern sicher lange in bester Erinnerung bleiben wird.