Die bisher selbstständigen Organisationen auf Altkreis-​Ebene haben fusioniert /​Landesbauernpräsident würdigt diesen Schritt

Ostalb

Rems-Zeitung

Die bisherigen Bauernverbände Aalen und Schwäbisch Gmünd haben sich am Montagabend im großen Sitzungssaal des Landratsamtes mit der feierlichen Unterzeichnung eines Verschmelzungsvertrages zum Bauernverband Ostalb zusammengeschlossen. Neuer Vorsitzender ist Anton Weber aus Waldstetten, wie die RZ bereits in der Dienstag-​Ausgabe berichtete.

Donnerstag, 25. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (vo). Feierlich ist es im großen Sitzungssaal gewesen. Anja Weber und Dorothee Beck haben die Fusion musikalisch umrahmt, die Landfrauen für einen festlichen Tischschmuck und am Schluss auch für ein leckeres Buffet gesorgt. Höhepunkt des Festaktes war dann die Unterzeichnung des Fusionsvertrages durch die seitherigen Vorsitzenden Wilhelm Pflanz und Anton Weber gewesen.
Bei der Begrüßung hatte Pflanz von einer zukunftsweisenden Gründungsversammlung der beiden Bauernverbände gesprochen und eine ganze Reihe von Ehrengästen willkommen geheißen. Auch Landrat Klaus Pavel erhoffte sich von der neuen Vereinigung einen „bärenstarken Verband“ und zeigte Respekt vor der bisher geleisteten Arbeit. Jetzt aber sei die Zeit reif für eine Verschmelzung der beiden Verbände mit über 1500 Landwirten. Da könne man große Impulse erwarten.
„Es muss eine starke Stimme der Landwirtschaft im Ostalbkreis geschaffen werden“, begrüßte MdL Winfried Mack (CDU) den Zusammenschluss – auch vor dem Hintergrund der EU-​Entscheidungen, Ökologie und Ökonomie miteinander zu verknüpfen. Es müsse weiterhin Flächenprämien und Hilfen für benachteiligte Gebiete geben. „Gemeinsam sind wir stärker“, stellte auch seine Kollegin Ulla Haussmann (SPD) fest, weil Bauern für ihre Produkte und deren Wert kämpfen müssen. „Wir Abgeordnete stehen an ihrer Seite“, sicherte sie den 120 erschienenen Delegierten zu.
Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit stellte Geschäftsführer Johannes Strauß die bereits in den seitherigen Verbänden beratene Satzung vor, ehe der Verschmelzungsvertrag unterzeichnet wurde. Bei den geheimen Wahlen setzte sich mit 119 von 125 Stimmen Anton Weber, Waldstetten durch. Ihm zur Seite steht Stellvertreter Karl Dambacher aus Aalen-​Waldhausen.
Dem geschäftsführenden Vorstand gehören ferner Hubert Kucher aus Schrezheim, Anton Schneider aus Hüttlingen-​Seitsberg und Friedemann Zoller aus Schechingen an. Für den Gesamtvorstand wurden 23 weitere Mitglieder aus den Ortsverbänden gewählt.
Von einer historischen Stunde sprach der Präsident des Landesbauernverbandes Joachim Rukwied. Die Fusion beider Verbände sei eine zukunftsweisende Entscheidung, die zu einem weiteren Zusammenwachsen führe.
Kritisch setzte sich Rukwied mit der EU-​Agrarkom-​mission und deren cleaning-​Komponenten (die Regelung der Fruchtfolge betreffend) auseinander. Da würde Baden-​Württemberg genauso zu den Verlierern zählen, wie wenn zehn Prozent der Anbaufläche für ökologische Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden müssten. Stattdessen plädierte der Präsident für mehr Forschung, effizientere Bewirtschaftung und verstärkte Image-​Kampagne für den Berufsstand der Landwirte.
Hohe Auszeichnung für Wilhelm Pflanz
Aus den Händen des Landesbauernpräsidenten erhielt der scheidende Funktionär Wilhelm Pflanz mit der „goldenen Ähre“ eine der höchsten Auszeichnungen, die der Landesverband zu vergeben hat. Er würdigte damit dessen neunjährige Tätigkeit an der Spitze des Kreisverbandes, sowie dessen über vier Jahrzehnte dauernde Funktionärstätigkeit für die Landwirte.
Das Schlusswort bei dieser denkwürdigen Veranstaltung hatte der neue Vorsitzende Anton Weber. Der bedankte sich für das ihm erwiesene Vertrauen, versprach eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und wird bereits für den Februar kommenden Jahres im Kellerhaus einen ersten „Bäuerinnentag“ ins Leben rufen.