Mögglinger Teilnehmergemeinschaft hat die Satzung akzeptiert und gewählt

Ostalb

Rems-Zeitung

Aufgrund von Stimmen, die im Vorfeld der gestrigen Versammlung in der Mackilohalle laut geworden waren, hatte man kritische Töne erwartet. Doch die Wahl des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft für die Flurbereinigung verlief ruhig und sachlich.Von Gerold Bauer

Donnerstag, 25. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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MÖGGLINGEN (pm). „Vermutlich haben die Berichte in der Zeitung, die Leserbriefe sowie die Hauswurfsendungen dafür gesorgt, dass heute Abend so viele Grundstückseigentümer in der Halle sind“, spekulierte Bürgermeister Ottmar Schweizer bei der Begrüßung. „Eines ist allerdings klar — diese Flurbereinigung dreht niemand mehr um, weil sie notwendig ist!“, so der Schultes. Und zwar schon seit sehr langer Zeit, so Schweizer weiter. Als Beweis zitierte er Aussagen, die seine Vorgänger Bürgermeister Kuhn anno 1936 sowie Bürgermeister Hudelmaier vor fast 60 Jahren gemacht hatten. Schon damals habe man eine Neuordnung der Grundstücksverteilung sowie den Bau von Feldwegen als notwendig erachtet. Übers Verfahren an sich sei bereits mehrfach und ausführlich informiert worden, so dass „heute Abend in der Sache wohl niemand mehr Nachhilfe braucht.“ Dass so viele zur Wahl des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft gekommen waren, wertete Bürgermeister Schweizer als gutes Vorzeichen. „Eine Flurbereinigung ist ein Verfahren für Leute, die in die Zukunft schauen, und sie soll von möglichst vielen Beteiligten getragen werden“, sagte das Gemeinderoberhaupt.
Stefan Breitmeier, Mögglinger Ortsobmann des Bauernverbands, gab dann eine Erklärung ab. Die Mehrheit seiner Mitglieder distanziere sich von einem Brief, den die Mögglinger Haushalte als Wurfsendung bekommen hatten.
Brigitte Winkler, stellvertretende Leiterin des Amts für Flurneuordnung im Ostalbkreis, stellte fest, dass ordnungsgemäß zur Versammlung eingeladen worden war. Laut Gesetz müsse eine Teilnehmergemeinschaft nicht gegründet werden, sondern entstehe automatisch durch die Anordnung des Flurbereinigungsverfahrens. Teilnehmer seien alle Eigentümer von Flächen im Außenbereich, die innerhalb des definierten Verfahrensgebiets liegen. Diese Teilnehmer wählen als ihr Organ einen Vorstand. Den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter hingegen wählen dann der Vorstand selbst aus seinen Reihen. Als so genannte „Nebenbeteiligte“ gelten Gemeinden (sofern sie nicht mit eigenen Grundstücken am Verfahren teilnehmen), Wasser– und Bodenverbände aber auch Inhaber von Nutzungsrechten sowie Pächter. Die Nebenbeteiligten sind bei der Vorstandswahl allerdings stimmberechtigt. Dem Vorstand komme eine wichtige Aufgabe zu, unterstrich Winkler und sprach davon, dass der Vorstand die Geschäfte führt und der Vorsitzende die Teilnehmergemeinschaft gerichtlich und außergerichtlich vertrete. Er führe die Vorstandsbeschlüsse durch und sei sowohl fürs Amt als auch für die Teilnehmer der wichtigste Ansprechpartner.
Der Vorstand wirke beim Wege– und Gewässerplan sowie dem landschaftspflegerischen Begleitplan mit, vergebe die Baumaßnahmen, unterstütze die Bauaufsicht und werden bei allen Änderungen gehört. Zu den weiteren Aufgaben gehöre die Mitwirkung bei der Wertermittlung. Die eigentliche Bewertung der Grundstücke obliege aus Gründen der Neutralität allerdings auswärtigen vereidigten Sachverständigen. Wann und wie viel die Teilnehmer zahlen müssen, werde ebenfalls vom Vorstand geregelt, während die Zuteilung der Grundstücke ausschließlich Sache des Amts sei.
Nachdem (bei einer Enthaltung der vom Amt vorgelegte Satzungsaentwurf zum Beschluss erhoben worden war, konnte man zur Wahl schreiten. Zu wählen waren für Mögglingen vier Vorstandsmitglieder und gleich viele Stellvertreter. Heubach stehen zwei Sitze sowie zwei Stellvertreter und Essingen ein Sitz plus Stellvertreter zu. Hinzu kommt ein neutrales Mitglied und dessen Stellvertreter, die beide nicht am Verfahren beteiligt sind. Zu wählen waren also acht Vorstandsmitglieder und acht Stellvertreter. Wer von den 32 Kandidaten gewählt wurde und wen diese Gewählten zum Vorsitzenden auserkoren haben, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest.