Abfallbilanz des Jahres 2009: Biomüllmengen steigen konstant — Müllmengen schwanken kaum

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Bürger an Rems und Murr nutzen verstärkt die Blaue Tonne zur Entsorgung ihres Altpapiers und trennen ihren Müll insgesamt sorgfältiger. Dafür spricht die verstärkte Nutzung der Biotonne bei stagnierendem Hausmüllaufkommen.

Freitag, 11. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
97 Sekunden Lesedauer

REMS-​MURR-​KREIS (pm). 2009 stieg die gesammelte Altpapiermenge auf 32 189 Tonnen. 2008 konnte die AWG 31 479 Tonnen in den Recycling-​Kreislauf einspeisen. Die Steigerung gelang entgegen des allgemeinen Trends eines schrumpfenden Papierverbrauchs im Gefolge der Wirtschaftskrise. „Das ist ein klares Indiz, dass sich die Blaue Tonne durchgesetzt hat“, erklärt Susanne Rikker, Leiterin des Geschäftsbereichs Abfallwirtschaft im Landratsamt.
Mit der jüngsten Konjunkturbelebung steigt auch der Preis wieder, den die AWG für den Rohstoff Altpapier am Markt erzielen kann. Nachdem der Wert einer Tonne der dominierenden Sorte „Mischpapier“ Anfang 2009 auf im Schnitt 30 Euro zurückgegangen war, liegt er derzeit bei über 100 Euro und damit auf dem Niveau der Spitzenwerte des Jahres 2007. Auch dies ist ein Indiz für die sich langsam erholende Auftragslage in der Gesamtwirtschaft. Der Kreis hat sich allerdings gegen die Schwankungen vertraglich abgesichert. Knapp die Hälfte des Altpapiers wird für einen Festpreis abgenommen, um das Risiko für den Gebührenzahler zu minimieren.
Seit 2007 steigt auch die Menge der in den Braunen Tonnen erfassten Bioabfälle kontinuierlich an. Waren es 2007 noch 33 101 Tonnen sind 2009 beachtliche 34 453 Tonnen organische Abfälle aus der Küche in die Biotonnen gewandert. Bisher wurde daraus Gütekompost produziert. In Zukunft will der Rems-​Murr-​Kreis die in diesen Abfällen enthaltene Energie nutzen, und baut daher die bestehende Kompostierungsanlage in Backnang-​Neuschöntal in eine Biomasse-​Vergärungsanlage um.
„Abfall zu Energie ist der richtige Weg in die Zukunft“, erklärt Landrat Johannes Fuchs.
Die übrigen Abfallmengen entsprechen durchweg weitgehend dem Niveau der Vorjahre: Die Hausmüllmenge liegt mit 37 529 Tonnen knapp über dem Ergebnis des Vorjahrs (37 155 Tonnen). Auch bei den gewerblichen Abfällen mit 11 796 Tonnen (2008: 12 292 Tonnen) sowie bei der Menge des thermisch behandelten Sperrmülls (2009: 6134 Tonnen – 2008: 5605 Tonnen) sind kaum signifikante Schwankungen zu erkennen.
Aus dem bereitgestellten Sperrmüll konnten letztes Jahr 6405 Tonnen Altholz recycelt werden, so dass auch 2009 mehr als die Hälfte des Sperrmülls im Wertschöpfungskreislauf verblieb. Die sortenrein erfassten Wertstoffmengen — dazu zählen Papier, Glas, Altmetall und Holz — sind von 49 837 Tonnen im Jahr 2008 auf 51 246 Tonnen im Jahr 2009 gestiegen.