Heimatverein Untergröningen: Steinzeitfest mit Eindrücke vom Leben der Vorfahren

Ostalb

Rems-Zeitung

Bei seinem dritten Steinzeitfest im Hof des Untergröninger Schlosses hat der Heimatverein am Sonntag Interessantes und Lehrreiches aus dem täglichen Leben unserer Vorfahren aus der Mittelsteinzeit vermittelt. Das Erlebnisprogramm war vor allem auf das aktive Mitwirken von Kindern ausgelegt.

Montag, 14. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
83 Sekunden Lesedauer

ABTSGMÜND-​UNTERGRÖNINGEN Kreativität, etwas Geschick und vor allem Ruhe und Geduld war gefragt, um sich den täglichen Aufgaben und Erfordernissen, die auf Menschen in unserer Region in der Mittelsteinzeit zukamen, zu stellen. Für die Kinder war dies am Sonntagnachmittag in Untergröningen kein Problem und zudem eine willkommene Abwechslung.
Ganz im Zentrum des Interesses stand bei den Kindern, aber durchaus auch bei den Erwachsenen, der Steinmetz und Archeotechniker Tobias Barth mit seiner Steinzeitwerkstatt.
Es war schon ein einschneidendes Erlebnis, zuzusehen, wie dieser aus Feuersteinen gekonnt rasierklingenscharfe Werkzeuge fertigte.
Speere, Pfeile und alle Arten von Steinzeitwerkzeugen schmückten seinen aus frischen Ästen und Tannenreisig gebauten Unterschlupf. Interessiert verfolgten die Besucher, mit welchem Geschick Tobias Barth die Feuersteinknollen bearbeitete. Nebenbei erzählte er vieles über das tägliche Leben unserer Vorfahren. Seine steinzeitliche Werkstatt war ständig von Kindern umlagert und nicht nur die Jungen, sonder auch die Mädchen versuchten sich nach seiner Anweisung mit viel Geschick im Herstellen von Klingen, Pfeilspitzen und Schabern.
Mit viel Spass bearbeiteten vor allem die Mädchen mit Feuersteinschabern Leder, um daraus mit einer knöchernen Nadel kleine Beutel zu nähen oder aus Sandsteinscheiben Schmuckanhänger zu fertigen. Wer Lust hatte, konnte sich nach steinzeitlichen Vorlagen das Gesicht bemalen oder aus Federn, Perlen und Muscheln Schmuckketten anfertigen.
Im Schlossgraben durften die Kinder selbst Schwirrhölzer und Pfeile herstellen oder sich am Lagerfeuer ein Steckenbrot backen. Über die Geheimnisse der Kräuter wurde ebenfalls informiert,. Die Besucher nutzten auch die Gelegenheit, kostenlos das Mittelsteinzeitmuseum des Heimatvereins zu besichtigen und Filme über die Steinzeit anzuschauen.
Die Vorsitzende des Heimatvereins, Barbara Weise, war sehr zufrieden mit dem Besuch und zeigte sich besonders erfreut über das Engagement und die Kreativität , mit der sich die Kinder ans Werk machten, um sich eigene Steinzeitschmuckstücke zu schaffen.