Konzert mit dem Liedermacher und Pfarrer Clemens Bittlinger in St. Mariä– Himmelfahrt in Lautern

In der gut besuchten Kirche Mariä Himmelfahrt in Lautern gab der Liedermacher und Pfarrer Clemens Bittlinger zusammen mit David Plüss (Keyboard und Gesang) und Helmut Kandert (Schlagzeug und Percussion) und dessen Sohn David (an der Technik) ein Konzert.

Freitag, 04. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
92 Sekunden Lesedauer

HEUBACH-​LAUTERN (en). Bittlinger kam mit vielen Liedern zum Mitsingen, frisch inspiriert vom Ökumenischen Kirchentag, nach Lautern und sang seinem neuesten Protestsong „Deepwater Horizon“, der noch während des Tages in Aalen in einem Tonstudio aufgenommen wurde. Darin nimmt er die aktuelle schlimme Ölkatastrophe der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko aufs Korn. Als Ursache der Katastrophe nannte er die Gier nach Macht und Geld. Nach diesem Titel war es erst einmal mucksmäuschenstill, bevor das Publikum klatschte. Bittlinger möchte mit diesem Song dem kleinen Mann eine Warnung geben, Korruption und Habgier nicht zu unterstützen. Im nächsten Titel fragte er „Wie kann ich glauben in einer Welt, wo man nur glaubt, was in Zahlen auf dem Konto steht. Was soll ich sagen, wenn mein Kind mich fragt?“ Dann sang er mit den Konzertbesuchern das Lied vom Kirchentag 2011 „Da wird dein Herz auch sein“ und er stellte die Frage, worüber die Besucher sich freuen und glücklich sind, ob das nicht oft die Themen Schulden, Altersversorgung und Gehaltserhöhung sind und wie viele Gedanken und wie viel Zeit sie in diese Themen investieren. Er verglich unsere Spaßgesellschaft mit der Zeit vor dem Untergang Roms. In unserer Spaßgesellschaft muss Trauer, Schmerz und Leid verdrängt werden, so Bittlinger. Jedoch nur wer sich der Trauer, dem Schmerz dem Leid stellt, kann getröstet werden. Nach kritischen und aufrüttelnden Tönen ging es weiter mit dem Titel „HabSeligkeiten“, in dem eine Liedzeile heißt: „geglückte Zeiten, die wir erleben, machen das Leben wunderbar“. Als nächstes sang er den Kirchentagtitel von diesem Jahr „Damit ihr Hoffnung habt“, „Du bist ewig“ und weitere Lieder vom Kirchentag. Bittlingers Lieder sind Alltagsbeschreibungen aus Freude am Text und der Musik, er will Fehlentwicklungen beim Namen nennen.
Das Konzert schloss mit seinem „Muntmachlied“ „Mach was du am besten kannst“. Als Zugabe schenkte er den Zuhörern „Kennt ihr die Geschichte vom alten Zöli“, „Unterwegs auf Reisen“ und „Sei behütet auf deinen Wegen“. Nach dem Konzert trafen sich die Konzertbesucher mit den Musikern im Dorfhaus.