Zufriedenheit mit Gründerservice der Industrie– und Handelskammer ist hoch

Ostalb

Rems-Zeitung

Im Jahr 2009 wurden in der Region 2541 Gewerbebetriebe neu gegründet. Die IHK Ostwürttemberg prognostiziert auch für das Jahr 2010 weiter steigende Gründerzahlen. Aber vielen Unternehmenskonzepten fehlt die Qualität.

Dienstag, 31. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
144 Sekunden Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG (ihk). Die IHK empfiehlt eine weitere Intensivierung der Aktivitäten an Schulen und Hochschulen der Region und startet selbst neue Angebote für Gründer. Eine Umfrage belegt die hohe Zufriedenheit mit dem IHK-​Gründerservice.
Im Jahr 2009 gab es in der Region Ostwürttemberg 2541 Unternehmensgründungen. Dies ist ein Zuwachs von über 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals seit 2004 ist die Zahl der Gründungen wieder gestiegen und liegt über dem Landesdurchschnitt von 4,3 Prozent. Markus Schmid, Leiter des IHK-​Geschäftsfelds Starthilfe & Unternehmensförderung: „Der Verlauf der Gründerdynamik folgt dem üblichen Muster. Immer wenn die Konjunktur schwächelt und die Arbeitsplätze unsicherer werden, steigt die Neigung sich selbstständig zu machen.“
Trotz der gestiegenen Gewerbeabmeldungen blieb der Unternehmenssaldo zwischen An– und Abmeldungen weiterhin positiv
Trotz der eindeutigen konjunkturellen Erholungszeichen setzt sich die Gründerdynamik auch im Jahr 2010 fort. Bis Mitte August lagen bereits 1420 Gewerbeanmeldungen vor. Die IHK Ostwürttemberg prognostiziert für 2010 einen weiteren Anstieg auf rund 2700. Aus IHK-​Sicht ebenso erfreulich: Trotz der auf 2256 im Jahr 2009 gestiegenen Gewerbeabmeldungen blieb der Unternehmenssaldo zwischen An– und Abmeldungen weiterhin positiv. Schmid: „Dies unterstreicht, dass sich die IHK-​Mitgliedsbetriebe auch im wirtschaftlich schwierigen Umfeld behaupten konnten.“
Im Krisenjahr hat das Team des IHK-​Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehmensförderung die Mitgliedsbetriebe verstärkt unterstützt. Rund 150 Unternehmen wurden beraten und dort, wo sinnvoll, Kontakte zu externen Beratern vermittelt. Dabei konnten die Unternehmen KfW-​Zuschüsse über die „Runden Tische“ sowie „Turn-​Around-​Beratungen“ nutzen. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Es konnten dadurch ca. 1000 Arbeitsplätze in der Region gesichert werden.
Die individuelle
Gründerberatung nutzten
in diesem Jahr
bereits 400 Gründer
Als Erfolg bewertet die IHK Ostwürttemberg auch die Einführung der „Gründungswerkstatt Ostwürttemberg“. In diesem neuen Onlineportal, das im Internet unter www​.gru​en​dungswerk​statt​-ost​wuert​tem​berg​.de zu finden ist, können Gründer aller Branchen nicht nur praxisnahe Informationen und eine Businessplan-​Software abrufen. Vielmehr gibt es sogar ein Alleinstellungsmerkmal: Dies sind die Online-​Tutoren, die den angehenden Selbständigen bei Fragen behilflich sind und Tipps geben, wo fehlende Informationen beschafft werden können.
Seit April haben sich 80 Existenzgründer auf der Plattform registriert und erarbeiten die Grundlagen für den künftigen unternehmerischen Erfolg. Der IHK-​Gründerservice kommt gut an: Die individuelle Gründerberatung am Telefon oder im persönlichen Gespräch nutzten in diesem Jahr bereits 400 Gründerinnen und Gründer. Dabei ist die Zufriedenheit mit dem IHK-​Gründerservice hoch, wie die aktuelle Kundenumfrage der IHK zeigt. 99 Prozent würden dieses IHK-​Angebot weiterempfehlen. Die Fachkompetenz der Beraterinnen wird von 71 Prozent der Befragten als sehr gut bzw. gut bewertet. Besorgt ist die IHK Ostwürttemberg aktuell über die Qualität einiger Geschäftskonzepte. Die beiden Gründerberaterinnen Jasmin Reiter und Elke App stellen fest: „Immer weniger Gründer legen durchdachte Konzepte vor.“ So sind die Vorstellungen über die Zielgruppe, die Ansprache potenzieller Kunden oder auch die Vorteile des eigenen Angebots gegenüber Wettbewerbern häufig nicht bekannt. Gleichzeitig ist die Selbständigkeit für zu wenig Menschen eine Alternative zum Angestelltenverhältnis.
Die IHK empfiehlt daher, dass die Anstrengungen an Schulen und Hochschulen der Region zur Stärkung der Gründerkultur, weiter ausgebaut werden. Markus Schmid: „Gründerseminare an der Hochschule für Gestaltung, der Gründer-​Talk an der Hochschule Aalen oder das geplante Innovationszentrum sind Schritte in die richtige Richtung, die aber weiter vorangetrieben werden müssen.“
Die IHK selbst startet im Herbst in Aalen ein neues zweitägiges Kompaktseminar „Existenzgründung“. Auch wird in Heidenheim wieder die ausführliche sechsteilige Seminarreihe „Ich mache mich selbständig“ angeboten.

Informationen zum IHK-​Gründerservice: Tel. 0 73 21/​324 – 182 oder app@​ostwuerttemberg.​ihk.​de.