Bekannte Klarinettentöne in Tübingen

Ostalb

Rems-Zeitung

Auf jedes Jahr mit Theateraufführungen folgt für die Gögginger Theatergruppe eine „schöpferische Ruhepause“, in der weder geprobt noch gespielt wird, die nur unterbrochen wird von einem gemeinsamen Ausflug.

Samstag, 11. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
83 Sekunden Lesedauer

GÖGGINGEN. In diesem Jahr unternahm die Gruppe eine Tagesfahrt nach Tübingen. Den Charme der Neckarstadt, die durch zahlreiche Erhebungen geprägt ist, machen die Gässchen und Winkel aus und die wunderbare Blumenbepflanzung an der bekannten Eberhardtsbrücke oder in der Altstadt.
Vom Tübinger Schloss aus hatte die Gruppe einen Ausblick auf die großen Fakultätsgebäude, Kliniken und Einrichtungen der führenden Hochschulmedizin in Deutschland. Zahlreiche verschiedene Studiengänge sind in der Universitätsstadt möglich und die zurzeit 25 000 Studierenden machen Tübingen, mitsamt seinen vielen historischen Gebäuden, zu einer jungen Stadt. An diesem vorletzten Feriensamstag hielten sich aber kaum Studenten, sondern vorwiegend Touristen in der Stadt auf. Sie drängten sich an der Anlegestelle der Stocherkähne beim Hölderlin-​Turm und auch die Gögginger Gruppe hatte eine Kahnfahrt gebucht. Bei herrlichem Sonnenschein lenkte der Kahnführer die Gruppe im langsam fließenden Fluss um die Neckarinsel herum und erzählte von den Gebäuden an der Neckarfront, an der neben Evangelischem Stift und Stiftskirche der Blick auch auf Millionärsvillen fiel, wo es aber auch ein interessantes Obdachlosenquartier zu sehen gab.
Zum Mittagessen traf man sich in der „Wurstküche“, dem bekannten Tübinger Traditionsgasthaus in der original schwäbische Leibspeisen angeboten wurden, darunter „Alb-​laisa ond Schbatza“ oder „Herrgotts-B’scheißerla“. Beim Stadtbummel konnte man Straßenmusikanten spielen hören und eine Ausflüglerin traute ihren Ohren kaum — hatte sie nicht diese Klarinettentöne am Vortag auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd gehört? Sie hörte dem Spiel noch eine Zeitlang zu, dann war sie sich sicher und fragte nach: „Entschuldigong, waret sie geschtern en Gmend ond hent g’schpielt?“ Dem Klarinettenspieler fiel beinahe das Instrument aus der Hand als er bestätigte: „Schwäbisch Gmünd! Natürlich, da war ich gestern und dort spielte ich auch Mozart!“ Die gute Laune begleitete die Gruppe dann auch zum Abschluss bei der Fahrt zum Schloßrestaurant nach Hohenendringen. Dort ließ es sich im geschmackvoll gestalteten Biergarten mit Blick auf den Naturpark Schönbuch noch gemütlich sitzen.