Humanitärer Verein IMEDI engagiert sich in der georgischen Stadt Rustavi

Ostalb

Rems-Zeitung

Vor acht Jahren wurde der humanitäre Verein IMEDI gegründet, der es sich zum Ziel setzt, die medizinische Versorgung im Kaukasusland Georgien zu verbessern. Eine Gruppe engagierter Mitglieder des Vereins um Dr. Manfred Wiedemann, dem Ärztlichen Direktor des Stauferklinikums, unterstützt eine Klinik im Zentrum von Tiflis, der Hauptstadt Georgiens.

Freitag, 14. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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MUTLANGEN (mm). Unfallchirurgische Instrumentarien wurden nach Tiflis geschickt. Vor allem sieht der Verein seine Hauptaufgabe jedoch darin, Ärzte, Studenten und Pflegepersonal aus Georgien am Stauferklinikum weiterzubilden und ihnen damit das Rüstzeug zu vermitteln, in ihrem Land nach modernen medizinischen Richtlinien arbeiten zu können. So arbeiten immer wieder Ärzte und Pflegepersonal auf verschiedenen Abteilungen am Stauferklinikum und begründen oft damit eine medizinische Karriere in Georgien. Vor Kurzem hospitierten wieder zwei Studentinnen in den Bereichen Innere Medizin und Gynäkologie.
In den letzten drei Jahren wurde aufgrund der Kriegssituation zwischen Georgien und Russland die humanitäre Hilfe zurückgefahren, war es doch nahezu unmöglich, stabile Kontakte aufzubauen und zu unterhalten. Seit zirka drei Monaten gibt es allerdings wieder eine neue Dynamik in der Vereinsarbeit – nicht zuletzt aufgrund des letzten Aufenthalt von Dr. Manfred Wiedemann in Georgien im Oktober 2010. Die Sondierung vor Ort zeigte, dass die bisherige Zielklinik in Tiflis, großteils in baufälligem Zustand, unter neue Trägerschaft gekommen ist und damit der Hilfe nicht mehr bedarf. Eine katastrophale medizinische Versorgung besteht jedoch in der Stadt Rustavi, einem Ort von 110 000 Einwohnern am Rande des Kaukasus. Dort befindet sich eine Klinik, ursprünglich ausgelegt für 200 Patienten, an der ausgesprochen motiviertes Personal arbeitet – wobei sich die gesamte Ausrüstung allerdings auf sehr einfachem, um nicht zu sagen primitivem Niveau befindet. Dementsprechend schlecht ist vor allem die Notfallversorgung bei Verletzungen oder Unfällen. Es bestehen inzwischen gute und tragfähige Beziehungen zur Leitung dieser Klinik und der Verein IMEDI, mit dem Stauferklinikum im Rücken, wird sich gezielt dieses Krankenhauses annehmen.
Als erstes Zeichen der Hilfsbereitschaft und damit wichtiges Signal für dieses Krankenhaus wurde noch vor Weihnachten ein Transport mit hochwertigem medizinischem Material auf den Weg gebracht. Die Ausrüstungsmaterialien für ein Krankenhaus, darunter Narkosegeräte, Operationstische, Instrumentarien und viele Verbrauchsgüter für einen Operationsbetrieb, waren seit mehreren Jahren im Feuerwehrhaus in Eschach eingelagert – unter großzügiger Duldung und mit Hilfe der Bürgermeister Reinhold Daiss beziehungsweise seit September Jochen König. Mit kräftiger Unterstützung der Mitglieder von IMEDI wurden die sensiblen Geräte palettiert und auf den Lastwagen verladen. Dieser ist inzwischen nach zehntägiger Fahrt über Österreich, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und quer durch die Türkei, in Rustavi wohlbehalten angekommen. Die Geräte werden dort viel Gutes bewirken können. In der Klinik in Rustavi wird inzwischen ein komplettes Stockwerk nach modernen Regeln der Medizin überarbeitet und saniert; dies mit einfachen, aber ausreichenden Mitteln. Die Planung wird von IMEDI unterstützt und begleitet. In Rücksprache mit IMEDI werden weiterhin Ärzte und Pflegepersonal für diese neu geschaffene Abteilung eingestellt. Geplant ist für dieses Personal ein jeweils zweimonatiger Aufenthalt am Stauferklinikum, um damit in gegenseitiger Absprache die Abteilung nach modernen Standards weiter entwickeln zu können.

Der Verein IMEDI ist dankbar für Spenden, um sein humanitäres Engagement weiter führen zu können. Spendenkonto: KSK Ostalb, Kontonummer 805 330 669, BLZ 614 500 50.